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Ich bin fame – Sprich mich bloß nicht an

Die Stars und Sternchen von heute. Vielleicht bin ich da echt schon zu alt für, aber so manchen Hype und so einiges an Fandome verstehe ich ganz und gar nicht. Und wenn ich ganz ehrlich bin, dann will ich die auch nicht verstehen. Aus einem Grund: Das Gehabe von manchen „Stars“ geht mir irgendwie gegen den Strich.
(Ja, atmen, es gibt immer Ausnahmen, die die Regel bestätigen. Und wahrscheinlich sind diese Bratz-Stars auch lauter als die, die es in Ruhe und Gelassenheit mit sich geschehen lassen.)
Jetzt aber mal nicht so schnell, liebe Kari. Fang deine Gedanken doch einfach mal von vorne an.

Gestern stand ich an der Bushaltestelle. Mit unter den Wartenden waren drei Halbstarke (vielleicht so um die 15), die sich laut darüber unterhielten, wie sie zu den nächsten Videodays so richtig berühmt werden könnten.
Eigentlich lausche ich nicht, aber es war auch kein Lauschen. Die waren so laut, dass die meine Mucke, die ich bis auf Anschlag auf meinen Kopfhörern hatte, einfach übertönt haben. Jetzt würde ich mir wünschen, ich hätte sie nicht gehört.
Diese drei wollen also mit Youtube berühmt werden. Viele Klicks haben, viele Abonnenten und wer weiß was noch alles.
Ob ich diese YouTuber und was sie so machen nun mag oder nicht, lasse ich mal dahingestellt. Diese Medien gehören heute zu unserer Gesellschaft und erfreuen sich eben großer Beliebtheit. Das verbiete ich keinem, aber für mich ist das eben nichts.
Dennoch wünsche ich den Dreien von der Bushaltestelle alles Gute auf ihrem Weg, ein YouTube Star zu werden. Die dann auf den Videodays „Voll assi“ mit Jogginghose und Frack auftauchen wollen. Und wenn sie jemand auf ihr Outfit anspricht, zücken sie nur ihren VIP Pass.
Was sie allerdings genau machen wollen auf YouTube, das konnte ich nun nicht herausfinden. Aber sicher haben sie einen Plan, der bei den Konsumenten mega ankommt.

Eigentlich wollte ich dieses Gespräch an der Bushaltestelle schnell wieder vergessen. Weil mich YouTube nicht juckt. Doch, schon, so ein wenig, ich nutze es selber. Aber ich habe es nie als Plattform gesehen, ein Star damit zu werden. Es ist eher so eine Art privates Videoarchiv für mich, damit ich nicht alles auf 8 mm archivieren muss (die ältere Generation weiß was ich meine).

Aber heute kam mir ein Fall zu Ohren, der mich wieder an meine drei Halbstarken denken ließ.

Einer aus der „Cosplayszene“ wo die „Stars“ ja auch wie Pilze aus dem Boden schießen. (Nein, kann ich nicht verstehen…. Warum sollte ich fremde Menschen im Kostüm toll finden? Weil sie einem Animecharakter ach so verfickt kawaii ähnlich sehen???????? Sorry, ist für mich nichts, was ich hypen muss. Ein Animecharakter bleibt fiktiv und kein Mensch kann eine Animefigur sein. Dann fangirle ich lieber die gezeichnete Figur, die pupst, rülpst, kackt und kotzt wenigstens nicht. Die Illusion wird niemals zerstört.)
Versteht mich nicht falsch. Ich bewundere jeden, der so toll cosplayen kann, toll näht, sich mega schminkt. Das respektiere ich, das bekommt von mir Anerkennung und auch ein wenig Neid. Ich gestehe es.
Aber ich fangirle diese Menschen nicht. Es ist ein Hobby. HOBBY. Ich fangirle als Leserratte ja auch keine anderen Leser. Ich stelle sie nicht über mich, sondern sie sind mit mir auf einer Stufe.
Auch als Autorin mache ich kein „Fandome“ aus anderen Autoren, sondern ich respektiere was sie tun und mag es. Ist wahrscheinlich alles Auslegungssache. Aber ihr versteht was ich meine.
Ich verstehe diesen „Hype“ nicht, der um diese Menschen gemacht wird.

Gut, aber nur weil ich das nicht verstehe, heißt das nicht, dass es das nicht gibt.

Diese Cosplayer, die sich so auf dieses „FAME“ sein stürzen, die haben halt ihre „Fans“. Die haben Künstlerseiten, verkaufen sich für Geld und sind bekannt.
Und. Oh je, was passiert dann, wenn man viele Menschen begeistert und die einem in den sozialen Netzwerken folgen?
Richtig, man wird berühmt…..
Die „Fans“ interessieren sich für einen. Was macht dieser Mensch, wie ist der so, was mag der.
Und man will seinem Idol nahe sein.
Ich kann mich noch an einen YouTube Star erinnern, fragt mich nicht wie der hieß, der sagte, wo er in einer Stunde zum Shoppen hingeht. Da dachten sich abertausende Fans, hui, da gehen wir auch hin.
Das wollte der gute „Star“ natürlich nicht. Der wollte doch nur einkaufen gehen.

Hä?????? Wenn ich doch so viele Menschen habe, die mir folgen und die mich ja dann auch in irgendeiner Weise mögen, dann bin ich sowas wie „berühmt“ und dann kommt sowas vor. Man will dem Star nahe sein.

Und auch dieser Cosplayer wollte doch nur auf die Con.
Auf seiner Facebook Künstlerseite hat er keine Ahnung wie viele Likes. Auf jeden Fall kann man ihn in dieser „Szene“ durchaus als „Star“ mit „Fandome“ bezeichnen.

Der hat natürlich auch brav gepostet, wie die Cosplayer das halt brav, ungestraft vom Urheberrecht so machen, was er an den verschiedenen Tagen cosplayen wird.

Hach, Herr, lass doch Hirn regnen. Wenn ich das auf eine Künstlerseite packe, die Fans hat und man davon ausgeht, dass diese Fans das mögen, was du tust, dass die einen dann auch suchen, weil ein Fan ja sein Idol sehen will. Dann kommt es vor, dass man nicht in Ruhe auf seinem Brötchen kauen kann. Oder das man eben auf dem Weg zum Klo einfach länger braucht…….

Warum habe ich jetzt an meine drei Halbstarken an der Bushaltestelle denken müssen? Ich hab ein bisschen Angst davor, dass sie auch nicht wissen, was es heißt, wenn man sich eine „Fangemeinde“ im Netz aufbaut. Da ist es dann mit der Ruhe vorbei, wenn du da deine ganzen Pläne postest, wann du wie und wo bist. Und du wirst eben auch beim Bäcker erkannt….

Aber ich denke meine Halbstarken wissen das, die ziehen sich dann einfach nur komplett „assi Jogginganzug“ an und werden nicht erkannt.
Und der Cosplayer? Tja, wärste mal zivil gegangen, dann hätteste die Con auch in Ruhe genießen können. Oder sag einfach nicht, was du planyt an Cosplay. Dann erkennen dich nur die, die dich wirklich geil finden 😉

In einer Diskussion wurde Helene Fischer als Beispiel genannt. Der wäre es doch auch lästig, überall erkannt zu werden. Ja, kann ich mir denken. Aber die, würde sich nicht in öffentlich Posts beschweren oder Leute schlechtmachen. Wie das der arme, geschundene, gelangweilte „Starcosplayer“ gemacht hat. Hallo, Respekt vor den Fans??????? Die ermöglichen dir, einen Kalender mit dir drin auf den Markt zu werfen. Die kaufen den Kram nämlich.
Da erkennt man aber den Medienprofi in Helene Fischer.

Nur Rosinen rauspicken ist nicht, auch nicht, wenn man „FAME“ ist. Hat halt auch alles seine Schattenseiten. Just saying.

Die weiß, jede Aktion zieht eine Reaktion nach sich. Sage ich mit vielen Likes, was ich cosplaye, werde ich erkannt.
Badumms…..

Und die Moral Geschicht?

Ein Star werden lohnt sich nicht.
Wenn du deine Ruhe brauchst,
dann schrei deine Geilheit nicht in die Welt hinaus!

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