ehrenwertes Haus,  Gedankenfetzen,  Menschen

Von der Feigheit der Menschen und warum die Welt früher oder später vor die Hunde gehen muss

Trautes Heim, Glück allein.

Seit Sascha und ich zusammen wohnen, haben wir irgendwie immer Menschen in den Mietshäusern, die ein Ei am Wandern haben. Bisher jedoch kamen Beschwerden imm direkt zu uns. Man sprach uns an, wir haben nach Kompromissen geschaut und es wurde sich geeinigt.

Natürlich möchte ich mein Leben gerne so leben in meiner Wohnung, wie ich das für richtig halte, dennoch finde ich auch Rücksichtnahme im bestimmten Maß für angebracht, damit auch andere Leben können. Damit jedoch jeder so leben kann, wie es für einen selbst wichtig ist, muss man ins Gespräch kommen und gegebenfalls schauen, inwiefern man einen Mittelweg findet, sollten die Lebensweisen nicht miteinander kompatibel sein.

Wir wohnen jetzt seit Juni hier. Bisher war alles ruhig. Wir leben das Leben. Singen, spielen Gitarre. Zu noramlen Zeiten, in einer normalen Lautstärke und auch in einer angemessenen Zeitspanne. Nicht jeden Tag, vielleicht einmal die Woche so richtig ausgiebig, sonst ist es eher so, als würde man beim Radiohören mitsingen. Was nicht wesentlich lauter ist als die Gesprächsstimme.

Natürlich klingt Saschas Tenor noch voller und lauter, 7 Jahre Gesangsunterricht schlagen da eben voll durch. Aber auch das hält er ja nicht stundenlang durch. Er sing mal ein Lied, 2 Lieder, nimmt vielleicht auch mal so nen Stündchen was auf. Dann ist aber auch gut. Und das auch nicht täglich.
Wie Leben eben ist. Mit Musik und Geräuschen.

Gestern hatten wir eine halbe, mit „Hausbewohner“ unterschriebene Postkarte in unserem Briefkasten.

 

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Was soll ich sagen. Das sind Menschen von unserem Singen genervt, wir mögen doch bitte in die Kirche dazu gehen und es sei doch hier „Fehl am Platz“.
Was diese ganzen Anführungsstriche bedeuten, wie bei „Singen“, keine Ahnung.

Von wem es von den 30 Parteien kommt, keine Ahnung.

Mich ärgert nicht mal der Inhalt. Wenn man von etwas genervt ist, wir andere vielleicht blästigen, dass will ich wissen, damit man vielleicht was ändern kann. Aber so? Wie und was kann ich ändern. Wann war es so laut, das man es hörte? Ist es Sascha, bin ich es? Ist es der Gesang unter der Dusche? Oder in der Küche? Liegt es an der Uhrzeit?

Mit dieser Karte kann ich gar nichts anfangen. Ich bin mir keiner Schuld bewusst und kann auch erstmal nichts daran ändern. Denn Singen lasse ich mir ersmtal nicht verbieten.

Warum kann man nicht miteinander reden. Warum scheint es eine Person zu sein, die das ganze Haus mit einbezieht.
Ein Gespräch mit dem Hausmeister verriet mir, er höre uns nicht. (Er ist auch ein besagter Hausbewohner)
Unsere direkte Nachbarin, mit der wir schon zwei Tage vorher zufällig ins Gespräch kamen, weil sie Abends ab 20 Uhr nochmal eine Waschmaschine anmacht, sagte uns ebenfalls, sie würde es nicht stören.

Als können es ja schonmal nicht alles Hausbewohner sein.

So eine Art und Weise ist einfach feige. Nun gehe ich durchs Haus und wenn ich jemandem begegne hab ich gleich ein schlechtes Gefühl, weil ich denke, es ist genau dieser Mensch, der genervt ist.

Die Welt geht vor die Hunde. Es wird immer schlimmer. Toleranz, Respekt, Einigung in Lebensweisen. Es wird immer schwerer.

Eigentlich hat man doch eher zwei Möglichkeiten.

Wenn mich etwas nervt, was ein anderer tut, dann gehe ich ihm entweder aus dem Weg, wenn ich das kann. Oder aber, wenn ich wie hier im Haus genervt bin, weil zum Beispiel der Nachbar unter mir immer wieder seine Boxen mit Eurobeat Mucke auf volle Pulle dreht (das ist tatsächlich so) dann geh ich zu dem Herr hin, rede mit ihm und schau nach, wie wir beide unser Leben führen können, mit unserem Bedürfnis uns zu verwirklichen, ohne das jemand groß zurückstecken muss.

Aber einfach so eine Karte schreiben und alle damit hineinzuschreiben, das ist die Höhe. Leider passiert das immer wieder. Menschen reden nicht oder ignorieren sich. Sondern es wird aufeinander einghakt und es wird überall schlecht geredet.

Was geht nur in der Menschheit ab. Singt doch alle mal mehr, das macht glücklich.

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