Mamalächeln

Es ist ein Leben , das sich verrückt hat

Muttertag. Ganz ohne Mama, mit nem Vater, der nicht fit ist, mit einer neuen kleinen Nichte und dem Gefühl, durch mein Leben ist ein Ruck gegangen.

Die Trauer und die neuen Aufgaben, diese Dinge schaffen es, dass mein komplettes Leben Kopf steht. Der Lebensfokus hat sich verschoben, ich hab mich verändert. Einiges scheint unwichtiger als früher, anderes wichtiger.

Es ist wie es ist. In den letzten Monaten habe ich gelernt damit umzugehen. 

Vieles kann ich bewältigen. Der doppelte Haushalt, die ständige Achtsamkeit, das Gefühl, ich muss für meinen Papa da sein. Aber all dieses Neue in meinem Leben fordert Opfer.

Ich versuche so gut es geht Dinge für mich zu machen, versuche am Ball zu bleiben um auch mein Leben zu leben. Aber das ist schwer. Denn während ich versucht habe, dem Leben eine neue Struktur zu geben, ging das Leben von den anderen, die ich vernachlässigt habe, ebenfalls weiter. Natürlich, ich kann nicht erwarten, das sie auf mich warten. Aber trotzdem tut es weh.

Und nun? Habe ich das Gefühl, ich pass da nicht mehr rein. Ich bin Monate aus deren Dunstkreis gewichen und ich hab das Gefühl, der gemeinsame Grund fehlt. Sie stehen über mir, ich brülle, sie hören mich nicht mehr.

Planungen für Unternehmungen sind nicht mehr einfach. Weil die Frau fehlt, die früher immer die Stellung gehalten hat.

Ich wäre so gerne zu unserem Kumpel gefahren, aber da kam ein Vater dazwischen. Ich würde so gern wieder mehr Kontakt zu dem allerbesten Kerl, der ständig Carcassonne gewinnt, haben. Aber er scheint so weit weg. Klar, sein Leben ging ohne mich weiter. Und er hat jetzt Vorsprung. 

Andere Kontakte, Erlebnisse, die ich nicht hab. Ich hab nichts zu erzählen. Und bin mir nicht sicher, ob ich mein noch immer aktuelles Thema wieder und wieder auf den Tisch bringen darf. Nervt es die anderen, wenn ich von Mama erzähle? Belastet es andere? Oder nehmen die es an und hören mir zu? Denn das ist noch immer mehr oder weniger zentraler Mittelpunkt von dem alles andere ausgeht.

Das ich nicht viel lese, das ich stets das Gefühl hab, ich bin für Papa verantwortlich, das ich das Gefühl habe, ich wurde endgültig abgehängt und man braucht mich nicht mehr. Das ich mich zurückziehe, mich verkrieche und mich ins Singen stürze

Ich will ein wenig Stetigkeit und Altes zurück… und dazu gehört M. 

Aber…. haben wir noch Gemeinsamkeiten?

Dieser Ruck in meinem Leben. Der war wie ein Erdbeben, das weite Kreise gezogen hat. Und jeder musste mit den Trümmern umgehen.

Dabei scheinen wir verschiedene Wege eingeschlagen zu haben… 

Kann man Leben wohl wieder zurück rücken? Irgendwie?

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