Gedankenfetzen

Wenn ich ein Glöcklein wär, oder wenn mir die Worte fehlen

Es ist der fünfte Dezember. Endlich ist meine Weihnachtsdekoration in die Wohnung gezogen.
Und gleichzeitig zog eine bleierne Schwermut ein, die mich so sehr überfahren hat, dass ich darauf einfach nicht vrobereitet war.

Eigentlich liebe ich die Weihnachtszeit immer sehr. Die letzten zwei Jahre waren ja eher schrecklich. Erst der Tod so mitten im Dezemeber und letztes Jahr alles nochmal sehr bewusst ohne sie durchleben. Dieses Jahr habe ich echt gedacht, dass es besser wird. Ich weiß ja jetzt wie es ist, ich habe es schon ein Jahr durchgemacht. Dennoch fühlt es sich schlimmer an als letztes Jahr.

Wie gerne wäre ich ein Glöcklein… Dieses Lied, was mich nun das dritte Weihnachtsfest begleitet und mich an meine Grenzen bringt. Ich kann nicht sagen, was mir das Herz so schwer macht. Ich kann es nicht in Worte fassen. Ich, Frau Wortakrobatin mit enorm viel Fanasie, kann nicht drüber reden und nicht mal drüber schreiben. Und bei Liedern, die ich liebe, bekomme ich das Heulen. Ich bin ein wenig aus der Spur geraten. Und das Lenkrad, das hakt etwas. Ich komm nicht wieder auf die richtige Spur.

Ich sitze wie gelähmt und die Gedanke kreisen. Aber das Singen hilft…
Und ich sitze hier am PC, schreibe, was mir gerade in den Sinn kommt und weiß nicht, wohin mit mir.

Ich will ihr sagen, dass ich sie vermisse und ich sie liebe. Das ich das Glöcklein in diesen Tagen nur für sie singe… und ich weiß nicht, ob da überhaupt Sinn macht.
Ich schicke das alles ab, aber es hat einfach keinen Empfänger. Adresse unbekannt, Empfänger verzogen. Wei ein Echo im luftleeren Raum.
Da ist Leere in mir und Frust, und Wut und dennoch so viel schöne Musik.

Und da ist noch mehr. Dankbarkeit. Weil es Menschen gibt, die mich nehmen, wie ich bin, auch wenn ich gerade nicht so gut funktioniere, obwohl ich doch so gerne wieder funktionieren würde.

Ich danke für das Glöcklein, denn das beschreibt, was mein Weihnachtwunsch ist. Sie soll es hören… irgendwie wird das wohl gehen.
Ich meine, Weihnachten ist doch die Zeit der Wunder… auch wenn mir die Worte fehlen…

Ich hab dich lieb.