Gedankenfetzen

Eine Frage der Schuld

Wenn Dinge nicht so laufen, wie man sich die wünscht, dann ist es immer einfach, die Schuld auszulagern. Selber zugeben, dass man unter Umständen vielleicht selbst etwas zu der Situation beigetragen ist, das ist schwer. Wer will auch schon gerne Sünde auf sich laden. Es ist viel einfach, alle Verantwortung anderen zu geben, das belastet ja auch viel weniger.

Die Welt ist so.
Es läuft was schief, wir suchen eine Schuldigen. Etwas verändert sich, das kann nur daran liegen.
Es liegt immer an anderen, nie an einem selbst. Man selbst ist nie der Grund für etwas. Das tut ja auch weh, und fühlt sich scheiße an.
Und es ist soviel bequemer, wenn andere den Besen nehmen und Scherben wegkehren. Dabei liegt vor der eigenen Haustür doch genug eigener Schutt, den man wegräumen könnte.
Es ist eben eine sehr gute Ablenkung, wenn man anderen die Schuld geben kann. Denn Schuld ist schwer und belastet, Schuld hemmt einen. Und man muss keine Verantwortung übernehmen.
Schöne heile Welt.