360° Blickwinkel,  Ich,  Menschen

Real-Life-Facebook – Oder: Ein Netzwerk Face to Face

Das erste Mal passiert durch 360° Blickwinkel das, was ich damit bezwecken wollte. Ich kann mich durch ständiges Hinterfragen, Meckern und Drehen ändern und für mich was aus diesem Thema rausholen.

Jede Drehung führt irgendwie immer wieder zu einer anderen, drehe ich mich einmal, machen sich immer gleich 3 neue Themen auf, die ich für mich sortieren, hinterfragen und satirisch durchleuchten kann.

Die letzten Tage begleitet mich das Thema der allgemeinen Freundlichkeit. Bitte und Danke, das waren meine Schlüsselwörter. Ich beschwerte mich, dass wir alle viel zu unfreundlich miteinander umgehen. Und ich begann mich zu beobachten. Ich war erschrocken. Auch ich ziehe ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter und Grüße nur selten Menschen auf der Straße. Und ich habe die letzte Woche an mir gearbeitet. Den Menschen ins Gesicht geschaut, die mir entgegenkamen, gelächelt, wenn sie den Blick erwiderten, habe ich gegrüßt.

Und es passierte ganz viel. Ich fühlte mich, trotz Schmerzen viel besser und freier, die Welt war auf einmal nicht mehr ganz so grau und auch die Menschen, die mir begegneten, waren ganz anders.

Es ist ganz einfach. Ein Real Life Facebook. Ich meine. Auf Facebook habe ich Freunde, die ich nicht mal kenne. Man herzt wildfremde Menschen, verteilt Küsschen in der virtuellen Gruppe und das alles bei Menschen, die ich nicht einmal gesehen habe. Und im Real-Life läuft man meist mit toten Gesichtern und Masken durch die Gegend und schaut nicht auf das, was sein Mitmensch tut.

Natürlich ist es toll, viele Bekannte und Freunde, so rein virtuell zu haben. Es wird nie langweilig. Und der Klatsch und Tratsch geht nicht aus. Aber schreit mal, Hilfe, ich bin krank, kann mir jemand einen Tee kochen, was einkaufen, zur Apotheke gehen. Dann gibt es vielleicht ein paar Likes, gute Besserungswünsche, virtuelle Küsschen (mit denen steckt man sich zumindest nicht an), aber das war es auch schon.

Das würde aber ein Netzwerk im realen Leben machen. Und es hat noch einen Vorteil. Wenn alle Lächeln würden und sich nicht selbst der Nächste wären, dann wäre die Welt ein so viel schönerer Ort. Uns geht es doch gut, wir Leben, keiner muss Hungern, egal wie arm er ist… Wir haben es gut, warum laufen wir wie die Toten, grau durch die Straßen, mit dem Gesicht hinterm Smartphone versteckt?

Das kann nur jeder für sich beantworten. Ich merke, wie gut es tut, wieder aufmerksamer durch die Welt zu gehen, die Menschen zu betrachten und vielleicht das eine oder andere Gesicht aus der Versteinerung zu holen, nur weil ich das Gesicht anlächle.

Versucht es doch einfach mal selbst. Geht nicht auf die Jagd nach dem perfektem Foto, postet nicht, wie schön die Sonne ins Gesicht fällt, denn während ihr das tut, ist die Sonne vielleicht schon hinter einer Wolke und ihr habt die Sonnenstrahlen verpasst.

Lächelt in die Welt, ich verspreche euch, das fühlt sich besser an, als jeder Drogenrausch.

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