360° Blickwinkel,  Gedankenfetzen,  Ich,  Musik

„Conceal, don´t feel“

Ich übe brav für den Gesangsunterricht. Challenge accepted. Aber so ganz ist das mit dem Kloß im Hals noch nicht weg. Jetzt macht der Kloß sogar so ein wenig Halsschmerzen. Oder es liegt einfach an der Kombination Schwitzen meets Klimaanlage im Auto? Da soll man sich ja bekanntlich manchmal auch so etwas einfangen. Aber egal was es ist. Seid ich das erste Mal dieses Lied so nahe gelassen habe, ich weiß, das hört sich voll hochtrabend an, geht es mir sehr nahe. Warum steckt denn da soviel von mir drin?

Wahrscheinlich verbindet jeder mit diesem Lied irgendwas, was er einfach zulassen soll, loslassen soll, was man einfach angehen sollte, ohne an die Folgen zu denken. Ich habe das Lied schon so oft gehört und mitgeträllert, dass ich das erstmal nicht verstehe, meine Reaktion darauf. Deswegen habe ich mich mal kritisch, belustigt und auch ernst selbst hinterfragt und ein Blickwinkel ist entstanden.

Ich glaube meine Reaktion auf dieses Lied ist ein Zusammenspiel von mehreren Faktoren. Diese haben sich in den letzten Wochen angestaut und irgendwann (letzte Woche) brach dann der Damm! Da musst dann einfach mal alles raus. Frust, Ärger, Enttäuschung, mein Rücken, die Spastiken, mein Mut, was neues zu versuchen, der Wille, was zu schaffen, meine Schmerzen anzunehmen, zu singen. Irgendwie wollte alles auf einmal raus. Und dabei will ich das doch alles gar nicht zulassen. Verbergen und nicht fühlen, wie es eben in dem Lied heißt. Ist mir wohl nicht so ganz gelungen, ich Heldin.

Die Woche war schon hart, nicht allein wegen diese Schmerz-Psychotherapie. Ich mache zwar schon alles so, wie die mir raten, aber das habe ich eher unbewusst gemacht. Mich jetzt aber dem allen stellen, was da eigentlich hinter steckt, das zerrt irgendwie. Ich muss meine Ängste formulieren und mich mit ihnen auseinandersetzen. Ich soll fühlen, wie es mir geht, in mich reinhorchen. Da kommen manchmal aber Gefühle an die Oberfläche, die ich eigentlich immer gut verdrängt habe. Wie den Frust, über das Autofahren, wie die Trauer, nicht erfüllter Lebenswünsche. Damit umgehen, das ist schon hart. Aber es bewahrheitet sich mal wieder.

Nur weil man Sachen weglächelt und tief vergräbt, sind sie ja nicht weg. Sie kommen eben immer wieder. Doch wenn sich das eine schon als richtig und wahr herausstellt, dann wird wohl auch folgender Satz aus dem Lied stimmen:
„It´s funny how some distance, makes everything seems small!“

Okay, ich muss da wohl jetzt einmal durch, dann werde ich auch drüber lachen können.

Schreiben hilft schonmal, und reden? Kann ich auf jeden Fall jetzt auch einfacher!

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