360° Blickwinkel,  Fettschmelze,  Gedankenfetzen

Von Selbstliebe, Einsicht und Glücklichsein!

Gestern habe ich einen Artikel auf der Seite Soulfully gelesen.

https://www.otto.de/soulfully/vorurteile-gegen-dicke-12177/?utm_source=160823&utm_medium=Verlaengerung-Susi-Vorurteile&utm_campaign=Facebook

Es geht um Figurprobleme und die Akzeptanz. Damit habe ich mich auf meinem Blog ja auch schon des Öfteren auseinandergesetzt. Weil auch mich das Thema Dick sein im Leben begleitet.

In dem Artikel geht es auch um das allgemeine Vorurteil der Selbstdisziplin.

Wie gut ich das kenne. Wie oft begegne ich Menschen, die mich sehen und feststellen, dass ich dick bin. Ich muss mir immer ein Lachen verkneifen. Ich bin dick? Wirklich? Wann ist das nur geschehen? Ist mir noch gar nicht aufgefallen.

Nein, im Ernst. Wie in diesem Artikel war auch ich immer schon mehr. Wenn man sich Kinderfotos ansieht bin ich immer die kleine, pummelige mit den roten Wangen. So wie fast alle aus meiner Familie. Dick sein ist da irgendwie drin.
So erzähle ich das dann. Und dann kommt das große aber.
Aber dann mach doch was gegen das Dicksein. Nimm ab. Mach Sport, ernähre dich richtig. Es fehlt dir einfach an Selbstdisziplin.

Und wieder muss ich lachen. Man redet mit mir, als hätte ich das nicht alles schon versucht. Das mit dem Sport. Und als würde ich mir täglich ungesundes Zeug in zwischen die Kiemen schieben. Wieder ein Vorurteil. Dicke essen nicht, die fressen.

Ich weiß nicht, wie ich das Gegenteil beweisen soll. Ich weiß, wie das mit gesunder Ernährung geht, kenne mich mit Kalorien aus.
Und nicht, weil ich ständig darauf achte, gesund und vor allem ausgewogen zu essen, sondern weil ich das im Beruf mal gelernt. So als Arzthelferin setzt man sich mit Übergewicht, den Gründen und auch den Folgeerkrankungen auseinander. Hört, hört.

Klar, nur ich habe es in der Hand, wie es mir geht. Natürlich ist es meine Aufgabe, für mich, mich und meinen Körper gesund zu halten. Das geht mit Bewegung und mit der richtigen Ernährung. Und das tu ich. Ich achte auf mich. Sehr bewusst.

Lange Zeit war ich jedoch trotzdem unglücklich damit. Ich weiß, ich mach nichts falsch. Ich versuche alles, um abzunehmen, gesund zu bleiben. Aber eines war ich nicht. Glücklich.

Ich versuchte den Leuten zu gefallen, die mir immer wieder das Gefühl gaben, ich sei falsch, weil ich falsch aussehe. Weil ich nicht in eine 36 passe. Und jetzt passt auf, ich verrate euch meine Kleidergröße. Ich brauche eine 56.
Und? Ist dann eben so.

Irgendwann habe ich für mich nämlich was eingesehen.

Es ist egal, was ich auf die Waage bringe, was die Kleidergröße sagt.

Jeder, der sich nicht selbst erstmal liebt, egal mit welcher Größe, wird nie zufrieden und glücklich sein.

Fragt euch doch mal selbst, seid ihr mit euch zufrieden? Oder haben wir nicht alle unsere „Problemzone“? Was ist denn schon perfekt?

Ich kann mich natürlich als einzige Problemzone betrachten. Aber das einzige was ich damit gewinne ist Frust, Hass gegen mich selbst und Demotivation. Wenn ich doch ein einziges Problem bin, ist doch eh alles verloren.

Aber ich kann natürlich auch einfach in den Spiegel schauen und mich mit anderen Blicken betrachten. Natürlich sehe ich da einen dicken Menschen. Ich bin ja nicht blind. Aber ich sehe da auch noch mehr. Braune, strahlende Augen, ein ansteckendes Lachen, einen Menschen voller Tatendrang.

Und der ist es wert, dass der auf sich achtgibt. Der gibt nicht auf sich acht, ernährt sich gesund und bewegt sich, weil er eine Problemzone ist. Das macht der Mensch, weil er sich zu schätzen weiß.

Ich bin glücklich. Mit mir und meinem Körper. Ich möchte nicht ständig mit mir hadern, weil andere glauben, Dicke könnten sich doch nie wohl fühlen in ihrer Haut, geschweige denn glücklich sein.

Es scheint paradox zu klingen. Aber nur wenn ich mich als dicken Menschen akzeptiere und wahrnehme, nur dann habe ich die Chance auch was zu verändern.

Mein Körperbewusstsein ändert sich. Gerede kann an mir abprallen, weil ich offensiv damit umgehe. Ich bin dick? Natürlich, das sehe ich doch jeden Tag im Spiegel.

Und nur weil ich mich nun selbst lieben kann, nur deswegen klappt das auch mit dem Abnehmen. Weil da einfach kein Druck mehr ist, der frusten könnte, der mich unglücklich machen würde.

Ich liebe mich wie ich bin, und ich bin wer ich bin. Egal was die Waage sagt, egal was die Kleidung hergibt.

Und wenn ein Pfündchen purzelt? Liebe ich mich noch immer, weil ich mich als Mensch ja nicht verändere.

Ich bin eben mehr als nur Dick. Ich bin der Mensch, der auch fühlt, denkt und den ganz viele andere Sachen noch ausmachen.

Das habe ich schon vor dem Soulfully Artikel gewusst, aber er brachte das so schön auf den Punkt, dass ich mich einfach nochmal damit auseinandersetzen wollte. Und ich will was in die Welt schreien:

Genießt das Leben, was ihr habt, denn ihr habt nur dieses eine. Und das mit Frust, Hass und Druck zu füllen, das wäre doch wirklich eine Schande. Liebt euch, so wie ihr seid. Ihr seid einfach einzigartig- <3

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