360° Blickwinkel,  Gedankenfetzen,  Ich

Punkte im Leben!

Die letzten Wochen waren auf diesem Blog weniger bissig. Die Beiträge waren eher stiller, kleiner, nachdenklicher. Ja, auch dies ist eine Seite von mir und gehört zu meinen 360 Grad Blickwinkeln. Solche Phasen habe ich immer mal, aber wahrscheinlich geht das vielen Menschen so. Man hinterfragt sich selbst mehr, stellt in Frage, grübelt und möchte eigentlich schreien. Lösungen und Auswege scheinen schwer. Ich habe Konzepte. Positiv denken und Arschbacken zusammenkneifen. Auch jetzt tu ich das. Aber manchmal braucht es eben mehr als nur ein paar Stunden, um mich aus diesem Gedankenkarussell wieder zu befreien.

Ich weiß, was jetzt bei meinen doch sehr wenigen Lesern kommt, die ich ja zu meinem Freundeskreis zähle. Warum redest du denn nicht? Wir hören dir doch zu.

Weil ich nicht kann!!! Es fällt mir so unendlich schwer meine Gefühle in diesen Momenten in Worte zu fassen. Denn da steckt dann der Kloß im Hals. Und den bekomme ich dann einfach nicht weg. Aber mir geht es nicht schlecht, es ist nur der Kopf, der nicht aufhören will zu denken. Ich weiß, es könnte alles noch viel schlimmer sein und ich will dann auf keinen Fall jammern. Was bringt das denn auch schon? Ich will das alles viel lieber mit einem Lachen wegzaubern. Mit meinen witzigen Sprüchen verdrängen. Denn so mag ich mich viel lieber leiden. Lachend, trotz dieser ganzen Rückenkacke immer freudig, mich liebend immer mit einem lockeren Witz auf den Lippen. Wenn ich merke, dass dieses nicht geht, dann bin ich eher still.

Und das kotzt mich so an… Natürlich würde ich gerne schreien, was mir durch den Kopf geht. Irgendwem sagen, du mir ist nicht gut. Und was tu ich, tun andere stattdessen?

„Wie geht es dir?“
„Mir geht es gut!“

Weil es mir gut gehen muss. Weil alles andere doch alte Hüte sind. Das begleitet mich ständig, das muss ich nicht immer wieder betonen. So verdränge ich alles, was mir da manchmal durch den Kopf geht, bis mich die Sorgen und die Dinge, die ich mir erträumt habe, wieder übermannen.

Ich will es ja ändern. Ein erster Schritt sind sicher auch diese Blickwinkel. Denn ich hinterfrage mich. Und schreibe drüber, weil mir dieses so viel leichter fällt. Ich kann es tippen, durchlesen ob mir das gefällt, löschen, neu machen, bis es sich gut anhört. Bis ich mit mir zufrieden bin. Mein blöder Ehrgeiz und der Kontrollwahn. Loslassen können, das fällt mir so schwer. Wer weiß, was dann passiert, wenn ich loslasse. Deswegen mag ich auch kein autogenes Training, da ist mir die progressive Muskelentspannung lieber. Da hab ich An- und Entspannung selbst in der der Hand.

Manchmal alles rauslassen, auch ohne es erst im Kopf 1000 Mal durchgegangen zu sein, das würde sicher viel für mich erleichtern. Aber ich bin eben auch Kind meiner Familie. Und in dieser Familie wurde auch immer wieder gesagt, was sollen denn die Leute denken. Ich weiß, über diese Thematik habe ich mich schon ausgelassen. Und jetzt muss ich erschreckt feststellen, ich habe diese Denke in meiner kleinen Welt auch ab und zu.

Sei nicht so laut, trage vernünftige Klamotten, kann ich diese Mütze aufsetzen. Ich predige hier immer brav von, sei wie du bist, doch oft verhalte ich mich selbst auch angepasst. Wie bei der Lautstärke in der Wohnung. Kari, du bist so doof. Hab ich mir nur selbst was vorgemacht?

Vielleicht. Vielleicht stehe ich mir selbst im Weg. Aber ich bin auf einem Weg, den ich weiter bestreiten will. Mit diesen 360 Grad Blickwinkel angefangen, die ich schon ganz bewusst ins Netz stelle. Um die Angst vor mir selber zu verlieren. Und die Angst vor meinem eigenen rebellischen Kopf. Ich will nicht allen gefallen. Ich will mir gefallen. Mit allen Konsequenzen. Und ich würde auch gerne einfach mal sagen, ey, mir geht’s scheiße, ohne zu überlegen, was denn die Leute von mir denken.

Loslassen, rauslassen. Dem Rebell in mir eine Plattform geben. Ich mache das schon, aber noch nicht gut genug. Ich probiere rum, mit merkwürdigen Hobbies, mit neuen Dingen, die ich jetzt ausprobiere, um zu erfahren, wer ich selbst bin. Denn ich will nicht nur die Kranke mit dem Rücken sein, die zu nichts mehr zu gebrauchen ist.

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