360° Blickwinkel,  Gedankenfetzen,  Menschen

Frau ist eben Frau ~ Frau ist aber auch, was man selbst draus macht

Die liebe gegenlichtblick führt auf ihrem Blog eine Freitagskolumne, ich mag sie sehr. Sie sind meinen damaligen 360 Grad Blickwinkel nicht so ganz unähnlich. Und da ich meine Blickwinkel nicht so ganz aufgeben möchte, weil sie einfach guttaten, ich aber auch die Idee gut finde, sich als Blog gegenseitig durch Themengleichheit zu unterstützen, möchte ich gerne eine Antwort schreiben. Oder auch meine Sicht der Dinge.

Denn was gegenlichtblick auf ihrem Blog schreibt ist ja nicht richtig oder falsch, sondern ihr Gefühl. Und das steht hier auf keinen Fall zur Debatte. Und wie man damit umgeht liegt wahrscheinlich in jeder Persönlichkeit begründet.
Das Thema, was im Moment überall aufkeimt, wie mit Frauen umgegangen wird, was passiert ist, in der Silvesternacht, das ist ohne Frage schrecklich. Vermittelt es doch so viele Scheiße in meine Gefühlswelt, dass auch ich paranoid werden könnte.

Aber ich glaube, dass man selbst für sich relativieren muss.
Das sage ich, als nicht Betroffene wahrscheinlich sehr einfach und lapidar. Die, die zu den Opfern zählen, würden mir wahrscheinlich am liebsten eine scheuern.

Doch ich muss es einfach sagen. Diese Sachen gab es schon immer und wird es immer geben. Belästigung und Kleinhaltung der Frau. Und das hat auch nichts mit der Rasse oder Nationalität des Mannes zu tun. Was ja leider ebenso ein Thema in den Netzwerken ist.
Überall auf der Erde gibt es diese Ansicht, geschichtlich begründet, die Frau ist das schwache Geschlecht. Und die Geschichte geht weit, weit zurück. Diese blöde Zippe Eva war es nämlich, die uns diesen Stempel in die Wiege gelegt hat. Warum kann die denn auch nicht nein sagen, wenn Schlange ihr so nen blöden Apfel andreht. Hätte es da die Gebrüder Grimm schon gegeben, dann hätte sie gewusst, für was so ein blöder roter Apfel steht.

Egal, ich schweife ab. Als Frau wird man eben noch immer als schwach angesehen. Auch heute noch, egal wie viel Emanzipation es gab. Sexismus steht immer noch ganz oben auf der Liste, wenn es um Delikte an Frauen geht. Auch schon vor dieser unsäglich grausamen Silvesternacht. Doch wir dürfen nicht vergessen, wenn wir nicht schwach sein wollen, dann müssen wir das nicht. Nennt mich naiv, nennt mich eingebildet.
Aber ich kann, wenn ich das will, alles machen, was auch „Mann“ macht. Ich muss nicht „typisch“ Frau sein, wenn ich das nicht will. Lackierte Fingernägel und trotzdem ein Loch in die Wand bohren, geht!

Die Frage ist natürlich, wie gehe ich damit jetzt um?
Eine Armlänge Abstand fordert die gute Frau Reker, Oberbürgermeisterin von Köln. Hat bei ihr ja auch schon super geklappt. (Entschuldigt meinen Sarkasmus, aber wer im Glashaus sitzt und so!)
Aber wenn wir mal ganz ehrlich sind, ist das ja mal die bekloppteste Idee, die man uns geben kann. Wenn ein Mann mit seinem Schwanz denkt, dann wird er meine Bitte nach Abstand wahrscheinlich eher belächeln.
Ich glaube, wenn was passieren soll, dann passiert es eh. Daran können wir nichts ändern, Aber vielleicht kann man es mit seiner persönlichen Einstellung beeinflussen.

Das Schlüsselwort ist Selbstbewusstsein. Mach dich als Frau groß, sei dir was wert und lebe dein Leben. Aber ob ich als Frau jetzt schwach nach außen wirke oder wie ein taffe Frau, das habe ich in meiner Hand. Kopf hoch, Brust raus, prollig sein. Nicht schon wie ein Opfer wirken. Ich glaube, die Männer können uns als schwache Frau riechen, wie der Hund den Knochen. Vielleicht strahlen wir schon einfach einen anderen Geruch aus, wenn wir nicht die kleine, zu beschützende sind, sondern die starke. Denn wir sind die starken. Schmerzen konnten wir schon immer besser wegstecken als Männer, da hat die Natur schon gut vorgesorgt, dass der Mann nicht in die Presswehen muss.
Sich von den Ereignissen an Silvester beeinflussen lassen, wäre schrecklich.

Ich glaube, einige Regeln beachten, dass würde helfen. Da ist natürlich jede und jeder gefragt. Das soziale Miteinander, dass was in den Netzwerken immer so hoch angepriesen wird. Gegenseitig aufeinander achtgeben.
Denn wenn ich eins nicht verstehe, dann folgendes:

Es war voll, brechend voll in den Städten zu Silvester. Und dann können so viele Frauen bedrängt werden und keiner schreitet ein????? Wo ist denn diese große Zivilcourage hin, die doch alle in den Netzwerken demonstrieren? Alle regen sich auf, sind fassungslos, würden jetzt gerne dieses oder solches mit den Tätern machen. Aber warum denn nicht schon vor Ort? Da gab es doch sicher genug Männer, die nicht dazu gehörten. Da hätte man sich doch sicher schnell auch vernetzen können. So Vernetzung im Reallife. Kurze Freundschaftsanfrage auf direktem Weg, die Situation schildern, und gegen Geschlechtsgenossen schlagen. Oder geht das gegen die Männerehre?  Das ist natürlich nur das, was in meinem Kopf vor sich geht. Aber ich war nicht vor Ort und darf das nicht beurteilen. Aber nachfragen sei bitte gestattet, denn macht euch das nicht auch skeptisch????

Angst, liebe gegenlichtblick, darfst du haben, aber richte diese Angst in die richtigen Bahnen. Paranoid wäre echt nicht konstruktiv in dieser Situation. Nimm diese Angst und die Hormone, die dabei ausgeschüttet werden und mach daraus ein entschlossenes: Leckt mich! Zeig, dass du eine starke Frau bist. Lass sie diesen Triumph nicht haben. Lass sie nicht denken, sie hätten recht, dass wir das schwache Geschlecht sind. Dieses mittelalterliche verstaubte Denken. Gib denen nicht diese Genugtuung, noch mehr Opfer zu haben, als die, die es getroffen hat. Das wäre nur geil für sie, und das wahrschneinlich im wahrsten Sinne des Wortes. Überlegenheit im Geschlecht und der Sexualität. Sie sind eben die wirklich harten.

Unsere Entwicklung als Frau ist noch lange nicht abgeschlossen, die ist erst abgeschlossen, wenn jeder Mann gerallt hat, dass man das mit uns nicht ungestraft machen darf und wir eigentlich überlegen sind. Das klingt feministisch? Sehr gut, das darf und soll es auch. Denn es ist ja noch immer nötig, wie es aussieht, zu betonen, dass Mann und Frau gleich sind!

Und dein Satz, wir sind eben nur Frau, dass streich. Du musst nicht wehrlos sein, wenn du das nicht willst, Selbstverteidigungskurse, versuchen, einsame Strecken zu vermeiden, oder mindestens zu zweit sein. Und vor allem Dingen laut. Nicht laut um Hilfe schreien, sondern dem Kerl die Meinung geigen. Ich glaube nämlich, dass sie damit nicht rechnen, wenn du dich offensiv zur Wehr setzt und nicht wie das „schwache Geschlecht“ reagierst.
Das Überraschungsmoment ist immer auf deiner Seite, egal wie überlegen der Kerl ist. Und wenn es nur das Pfefferspray ist, was dir die Sicherheit gibt.

Zum Glück sind nicht alle Männer so. Oder besser gesagt nur die wenigstens. Und vielleicht haben diese Ereignisse zu Silvester wenigstens einen guten Aspekt: das Menschen wieder aufmerksamer sind.
Ich würde mir das wünschen, damit nicht nur die Angst in unseren Köpfen bleibt, sondern wir draus lernen, dass wir nur gemeinsam stark sind, gegen diese Schweine, die meinen, sie wären das Größte auf Erden!

Die Emanzipation muss weitergehen, denn wenn das Frauenbild noch immer so in den Köpfen verankert ist, haben wir noch nicht gewonnen. Dann haben wir noch nicht bewiesen, dass Eva einfach nur strunzendumm war und eine Ausnahmeerscheinung. Echt, danke liebe erste Frau, diese Erbschuld werden wir wohl nie los. Aber ich halte dir zu gute, dass du eben alleine warst, und keine beste Freundin hattest, die dir gesagt hat, dass das keine gute Idee wäre!

Aber wenn wir was als Frau können, dann ist es neben Rumzicken auch Zusammenhalt zu zeigen. Denn wer versteht PMS besser, als Personen mit PMS.

P.S.

Nur lesen, wenn ihr denkt, ihr könnt mit meinem Gedankengang umgehen.

Vielleicht liegt das ganze auch wo ganz anders drin begründet. Nicht am Mann – Frau – Bild. Sondern einfach, dass manche menschliche Gehirne gibt, die wegen was auch immer, nicht richtig funktionieren und es geil finden, auf andere Menschen Macht auszuüben. Kinder, Frauen, andere Männer…..
Hitler hat es bei den Juden getan, er wollte zeigen wie geil er ist. Eine Frau geht als Domina ihrem Job nach, weil es ihr Dinge ist, Männer zu erniedrigen. Und manche Männer müssen eben zeigen, wie groß ihr Ego doch ist und können das nur, wenn sie bei Frau Macht ausüben.
Arme, kranke Gehirne gibt es eben überall, egal welches Geschlecht und egal welche Nationalität

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