360° Blickwinkel,  Ich,  Tiere

Der Kater, mein Herr und Meister

Manchmal hasse ich mich selber. Ich nehme mir jedes Mal vor, standhaft zu bleiben, und dann stelle ich mir selber wieder ein Bein.

Wie der geneigte Leser meines Blogs weiß, besitzen wir zwei Katzen und einen Hund (ihr wisst schon, der Fahrstuhl-Pisser).

Mit zwei von drei Tieren gibt es keinerlei Probleme. Nur unser Kater treibt mich zur Weißglut (besonders während der Regel könnte ich ihn aus dem Fenster werfen). Wenn er was will, dann maunzt er. Nicht nur so ein kleines „müüüh“ wie sonst. Nein, ein herzzerreißendes Maunzen als würde er jeden Augenblick tot umkippen. Früher bin ich sofort aufgesprungen und habe geschaut, was er hat. Mittlerweile zieht das aber nicht mehr. Dafür hat der Kater jetzt aber ein anderes Mittel. Wir werfen einfach so lange Dinge vom Schrank, bis Frauchen wieder springt und dem Katerchen ALLE Wünsche erfüllt. Kraulen, Spielen, Fressen…..

Gerne setzen wir uns dafür auch in den Flur, denn da hallt es ja so schön.

Mein Mann ist die Ruhe selbst. Ihn interessiert das Maunzen nicht, er scheint es nicht einmal zu hören. Und wenn ich dann nachgebe, schnauzt er mich auch noch an.

„Kein Wunder, dass der Kater macht, was er will. Du lässt es ja auch durchgehen. Als du eine Woche im Krankenhaus lagst, hatte ich keine Probleme. Er hat es einen Abend lang probiert, und als er merkte, dass ich nicht reagierte, gab ER auf.“

Ja, mein Mann hat ja recht. Ich habe in der Erziehung unserer Katze viel falsch gemacht. Aber es ist irgendwie wie bei einem Baby, da kann ich auch nicht hart bleiben. Immerhin haben wir ihn quasi mit der Flasche aufgezogen, da ist er mir halt ans Herz gewachsen, und ich möchte dass es ihm gut geht.  Und dieser kleine Pfoten-Terrorist (ich schwöre euch, dieser Kater war bei Osama im Trainingslager!) nutzt das gnadenlos aus.

Wir werden es nicht ändern können, fürchte ich. Unser Kater wird uns solange aufn Keks gehen, bis wir tun, was er verlangt. Aber dafür hat man doch auch Haustiere, oder? Die schiebt man nicht einfach zur Seite, und ignoriert sie. Die WOLLEN Aufmerksamkeit, die WOLLEN Zuwendung. Die Frage ist also, wer von uns beiden (also mein Mann und ich) der Herzlose ist. Er, der das Maunzen ignoriert, oder ich, die alles tut, damit es dem Kater gut geht.

Was ist eigentlich mit der anderen Katze? Och, die….die legt sich hin und pennt. Die ist nicht so anspruchsvoll. Klar, auch die rennt man durch die Bude, oder klettert die Gardinen hoch. Aber im Allgemeinen ist sie nicht so ein Quälgeist wie unser Kater.

Und, irgendwie bin ich auch ein kleiner Masochist. Denn ich wünsche mir, dass uns dieser kleine Nerv-Kater noch mindestens 15 Jahre lang auf die Nerven geht. Ein Leben in Ruhe ist nämlich auch langweilig.

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