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Ausgetwittert

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Ich habe fertig. Den Twitterselbstversuch habe ich ja aus Neugier weitergetrieben. Aber nun denke ich, es ist ein guter Zeitpunkt um Schluß zu machen mit dem Leben in Twitter.

Warum höre ich jetzt auf?

Zum einen, weil gestern ein lieber Freund gesagt hat, er will einfach nicht alles von jedem im Netz wissen. Auf die Standardbemerkung, man müsse ja nicht hinsehen, sagte er mir, es sei aber wie ein Autounfall. Man fühlt sich trotzdem gezwungen und bleibt dabei.

Dann war da noch ne liebgewonnene Freundin. Sie sprach im Rahmen ihres letzten Konzertes auf einer Con und sprach das aus was ich denke. Sie bezog sich zwar auf die Japanszene, aber man kann es gut und gerne für das gesamte Netz ausweiten.
Eine Plattform für Selbstdarstellung und Selbstverwirklichung und virtuelles messen. Wer ist besser, hübscher, größer. Und der ständige Druck immer besser sein zu wollen, sogar zu müssen. Das will ich nicht und das brauch ich nicht.

Und dann wurde Twitter zum Selbstläufer und machte mich panisch. Was denken die Leute über mich? Mögen die mich noch? Was halten meine Freunde von mir? Meinen die mich in ihren #nonmen Tweets?

Man wird da echt irre, ich kann euch sagen. Jeder Tweet könnte gegen dich gemünzt sein!

Mein Fazit:

Zum einen habe ich 10 Twitter Freunde weniger. Das Schlimmste daran ist, dass das die waren, die Twitter noch mehr genutzt haben. Sie haben wahrscheinlich den Spiegel nicht ertragen.

Dann will ich nicht ständig überlegen, ob meine Freunde mich dumm oder doof oder bekloppt finden. Twitter verleitet eben zu sehr, Sachen auszusprechen, die man eigentlich nie seinen Freunden an den Kopf knallen würde, weil man es im Gespräch direkt anders handhaben würde. Wenn man also denkt, ich sei so oder so, oder es stört was, dann darf man mir das sagen oder mich eben so nehmen wie ich bin.

Jetzt könnte man mir durchaus vorwerfen, meine Tweets wären ja auch gemein und hinterhältig gewesen und hätten ja auch meine 10 Ex Follower vergrault. Aber ich habe mich damit getestet und es ging nie gegen einzelne Personen. Ich weiß, was Twitter macht und das es ein super Ventil sein kann. Ich nehme die Sachen also nicht ernst und jeder darf da gerne alles twittern, was er denkt.

Nur einen Wunsch habe ich: Wenn ihr mir was persönlich zu sagen habt, wie ihr meine Beziehung findet, meine Statur, mein Gehabe, mein Gejammer, meine Ideale, dann frei heraus, direkt an mich. So kann ich viel besser reagieren, als wenn ich raten muss, ob mir der eine oder andere Tweet galt. Allen, die direkt zu mir kamen, denen danke ich an dieser Stelle.

Ihr findet mich von nun an nur noch selten auf den Plattformen. Mein Blog wird eines der wenigen öffentlichen Dinge meiner persönlichen Selbstdarstellung sein. Dort wird niemand gezwungen, sich mit mir auseinanderzusetzen, sondern nur, wenn man Lust hat!

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