360° Blickwinkel,  Ich,  Waffelmoment

Ich bin die Kari, lasst mich drin

16. Drehung

Endlich ist es wieder soweit. Ich bin ein Star, holt mich hier raus. Alle reden drüber, Einschaltquoten steigen ins Unermessliche, aber das Beste daran ist, dass es nachher keiner gewesen sein will.
So was schau ich doch nicht, diese ganzen B-Z Promis jucken doch keine Sau. Klar, deswegen ist ja auch die Presse dann wieder voll davon. Obwohl, Presse, wenn die Bild darüber berichtet, dass eine von diesen Blondinen ihre nackten Titten in die Dschungelkamera gehalten hat? Na ja, da habt ihr schon recht, Journalismus sieht dann doch anders aus. Könnte eine der Titten quatschen, das wäre eine Sensation.

Aber jetzt seien wir doch mal ehrlich. Wir schauen das doch alle ein wenig, wir bekommen, ob wir wollen oder nicht, dass ganze Spektakel mit, weil irgendwer auf jeden Fall drüber reden wird. Ob in der Bahn, beim Einkaufen, beim Arzt, auf der Arbeit. Dieses Thema werden wir nicht verdrängen können.

Dieser Preis ist heiß und kauft den Scheiß Walter Freiwald hat Stierhoden gegessen, das wird uns in den nächsten Wochen beschäftigen, ob wir wollen oder nicht. Und wir werden uns im Kollektiv ekeln, einfach weil es schön ist, etwas in einer Gemeinschaft zu unternehmen. Rudelgucken ist eben in.

Wir werden uns über Gekreische in der Höhe lustig machen und uns dran ergötzen, dass die Tochter vom Blanco Spinnen und Kakerlaken im Bett haben wird. Ach, klar, auf der Pritsche, entschuldigt.
Drama, Drama, Drama, Baby, der Dschungel muss lebendig sein.

Aber ich bin ehrlich, auch ich werde es mir voller Eifer und Hingabe ansehen. Vielleicht nicht live, weil ich eher nicht so die Nachteule bin, eher die Frühaufsteherin. Ich nehme es mir auf, koche mir einen Kaffee und schaue es morgens um sieben. Und ich werde schadenfroh auf meinem Müsli kauen, während dieser komische vom Bachelor, ihr wisst schon, diesen einmaligen Ken-Verschnitt ohne Hirn ich bin so schön und hab die Haare toll Aurelio, der ja vorher schon auf alle spitz war, Maden und Würmer essen muss.

Und warum tu ich das?

In dieser Staffel ganz klar wegen Jörg Schlönvoigt, den mag ich nämlich. Aber auch ohne ihn hätte ich mir diese Sendung angetan. In erster Linie schaue ich, weil es so schön ablenkt, von den echten Problemen der Welt und im Leben. Ich gehe 2 Stunden in den Dschungel, um alle Pegida-Demos, Glaubenskriege und meinen Rücken zu ignorieren.

Waffelabenteuer erleben und rosa im Kopf sein. Ganz ohne Tablette, nur mit essbaren Geschlechtsteilen, Froschgrütze und Spinnen, pinken Spinnen (falls ihr was anderes dachtet :D)

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