360° Blickwinkel,  Bücher

Von Bloggern und Autoren – Mein Testbericht zu 360° Blickwinkel

Seit gestern begleiIMG_4410.JPGtet mich ein Thema, was sich perfekt für meine neue Challenge 2015 eignet. Deswegen habe ich mich dazu entschieden dieses Thema mal testweise zu nehmen und 360° Blickwinkel zum Leben zu erwecken.

Es geht um Blogger und Autoren. Und ihr Miteinander. Da ich beides bin, kann ich es aus jeder Perspektive betrachten und fragen, was wäre wenn. Aber lasst mich erstmal die Ausgangssituation schildern.

Ein Blogger findet ein Buch, welches er rezensieren soll, nicht gut. Da er aber keine schlechte Rezension öffentlich schreiben mag, schreibt er seine Meinung in kurzen Worten dem Autor privat in einer Nachricht. Es wurde von Empfindungen gesprochen. Das was der Autor sagen wollte, gehofft hatte, vermitteln zu können, kam beim Rezensent nicht an.

In dieser Situation würde ich als Autor sagen, nicht schlimm. Das ist deine Meinung, kannst du mir aber mehr erklären? Denn für mich als Autorin ist es wichtig zu wissen, warum es nicht funktioniert. Was fehlt, was kann ich verbessern oder ergänzen? Denn davon zehre ich. Vom Feedback. Daran kann ich wachsen und als Autorin mit der Zeit immer besser werden. Um vielleicht auch dem kritischen Leser irgendwann zu gefallen. Denn nichts ist schöner als irgendwann zu hören, ja, du hast dich so sehr gesteigert, ich bin begeistert. Das ist uns bei „Taliel“ gelungen. Die Rezensentin schrieb Sascha und mir unsere Schwächen, die wir ihrer Meinung nach haben, wir haben es hinterfragt und es angenommen. Es war eine Meinung, die wir respektiert haben. Schließlich hat sie sich mit dem Buch auseinandergesetzt und es nach ihrem Gefühl beurteilt. Und Gefühle sind nie falsch und dürfen auch von mir als Autorin nicht angezweifelt werden.

Und der zweite Band? Den hat sich die Bloggerin ebenfalls vorgenommen und wir kassierten ein Lob. Das ist ehrlich gesagt viel mehr wert als jede gute Rezi, die man von Anfang an bekommt. Zeigt es mir doch, dass ich gelernt habe und überzeugen konnte.

Und oben genannte Situation als Bloggerin?

Ich tu mir auch sehr schwer mit schlechten Rezis. Und ich handhabe es ebenfalls so, wie der besagte Blogger. Um dem Autor die Chance zu geben, vielleicht sein eher „unreifes“ Buch zu überarbeiten. Denn ich darf nie vergessen, das ist die Geschichte des Autors, in die er viel Liebe gesteckt hat. Ich bin darauf bedacht, immer Positives und Negatives herauszuarbeiten, sage aber klipp und klar, wo für mich, als Endkonsumentin, die Schwächen liegen. Deswegen denke ich, dass der Blogger in dieser Situation nichts falsch gemacht hat.

Man möchte meinen, gut, ist doch alles schön. Blogger und Autor haben das besprochen und gehen wieder ihrer Wege. Tja, leider nicht.

Ich weiß nicht, was den Autor dazu bewogen hat, aber er hat es auf seinem „privaten“ Facebookprofil öffentlich gemacht. Zwar ohne den Kritiker namentlich zu nennen, aber er hat seine Meinung breit getreten. Was ich erstmal nicht schlimm finde. Hätte er es als „Diskussionsthema“ belassen für seine Leser. Warum soll man nicht über anderer Leute Meinung diskutieren. Ist zwar keine feiner Zug, wenn man etwas in einem privaten Gespräch erhält, aber man schadet ja keinem, wenn man keine Namen nennt.1920353_759108270830606_8165871759800295857_n

Aber nun zum Knackpunkt. Der Autor hat diese Meinung des Bloggers bewertend auf die Seite geschrieben und sich mit einem LOL darüber lustig gemacht. Was passiert? Klar, wirklich diskutiert wurde über die Meinung nicht. Das hat der Autor mit seinem LOL sehr geschickt in eine Richtung gelenkt. Es war klar, was der Autor mit diesem Post bezwecken wollte. Seine Befürworter auf den Schirm rufen um Seelenheil zu erfahren. Dem anonymen Blogger wurde mitgeteilt, er hätte keine Ahnung. Und das finde ich, geht dann vom Autor doch einen Schritt zu weit. Das würde ich persönlich als Autorin nicht machen, denn egal wie privat ich was auf Facebook setze, es fällt auf mich zurück. Ich muss als Autorin dafür gerade stehen. In erster Linie wirft es auf mich ein schlechtes Licht, dass ich mit Kritik nicht umgehen kann.

Dem Blogger wurde es wohl aber doch zu bunt und fühlte sich gekränkt, was ich aufgrund der Äußerungen, die ich gelesen habe, nachvollziehen kann. Mich hätten diese Äußerungen auch sehr getroffen. Wenn man mir sagt, ich hätte keine Ahnung, ich würde den Autor nicht verstehen. Was hat das Gefühl beim Lesen mit Verstehen zu tun? Mich hat es als Mensch nicht berührt. Aber ich habe diese eine Meinung. Und wenn diese eigentlich nicht mal öffentlich war, aber jetzt sich öffentlich lustig gemacht wird, hätte ich dasselbe getan wie dieser Blogger. Ich hätte mich wohl auch zu erkennen gegeben und freundlich um Löschung gebeten.

Aber wie der Mob so ist. Kommt einer mit einer anderen Meinung, wo die Gruppe aber schon überzeugt ist, der ist ja doof, hast du keine Chance. Es wird auf dich eingehackt und der Blogger wurde schnell zum Opfer. Wegen einer privaten Nachricht.

Und es kam nun wie es kommen musste. Es eskalierte. Wenn ich das alles richtig verfolge geht es dem Blogger, der ja nur privat eine Meinung an den Autor geäußert hat, nicht so gut. Aber auch der Autor fühlt sich getroffen. Natürlich, Kritik ist nie schön. Aber vor allem als Autor muss man damit umgehen können, sonst darf man mit seinen Werken nicht an die Öffentlichkeit. Da kommt schnell Kritik, die auch weh tut.
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Was würde ich machen?

Ich würde, egal ob ich Blogger oder Autor wäre, die Sache schnell vom Tisch räumen. Und das auch öffentlich. Denn dieses öffentliche Gemecker über den jeweils anderen schadet im Endeffekt beiden. Der Blogger verliert sein Ansehen und der Autor seine Leser. Das geht nur noch öffentlich, damit beide ihr Ansehen wiederbekommen. Ich kann nur hoffen, dass es sich wieder einränkt, denn wenn sie nicht aufpassen, ist beides schnell vorüber. Und das tut beiden weh, mir würde das auf jeden Fall so gehen.

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