Advent

Der kleine Weihnachtsstern ~ 4

Der kleine Stern fiel immer weiter und weiter. Der Wind blies ihm kalt um die 5 Zacken, dennoch spürte er im Inneren eine Wärme.
„Gleich, gleich bin ich endlich auf der Erde!“ dachte er begeistert.
Er flog an anderen Sternen vorbei, sah Vögel, Käfer und auch Blütenpollen. Sandkörner fühlten sich auf seiner Sternenoberfläche an wie Kitzeln und er freute sich, als er das erste Mal Regen auf seinen Sternenzacken spürte.
Es kam dem kleinen Stern vor, als würde er ewig so durch das Universum sausen. Er summte ein Lied, er zählte, er lachte und winkte.
Dann sah er die Welt, die näher und näher kam. Er bekam Angst, denn er wurde immer schneller und schneller und raste förmlich auf die Erde zu. Wenn er nicht unternahm, dann würde er sicher in tausende kleine Splitter zerbersten und es wäre für immer mit ihm vorbei. Aber wie sollte er denn bremsen? Warum hatte er das denn den alten, weisen Stern nicht gefragt? Seine Angst wuchs ins unermessliche. Doch kurz bevor er auf die Erde platschte geschah etwas Unglaubliches. Wie durch ein Wunder verringerte sich seine Geschwindigkeit. Er schwebte federleicht hinunter und landete im weichen Sand.
Mittlerweile war es strahlender Tag. Er war die ganze Nacht als Sternschnuppe vom Himmel gefallen und nun stand schon Mutter Sonne am Himmel. Um ihn herum war nur karge Wüstenlandschaft und er lag mitten im weichen, hellen Pudersand.
Er hatte sich beim Hinunterfallen gar keine Gedanken darüber gemacht, wie er sich hier auf Erden fortbewegen sollte. Konnte er laufen? Wie ging Laufen? Oder könnte er auch hier auf der Erde schweben?
Er ruckelte im Sand nach rechts und links bis er sich vom Sand befreit hatte. Er richtete sich auf und bemerkte, dass er leicht wurde. Er konnte hier auf Erden tatsächlich schweben.
Der kleine Stern brauchte einen kurzen Moment, bis her raushatte, wie er Höhe und Geschwindigkeit beeinflussen konnte. Aber als er endlich verstand, wie seine Bewegungen zusammenhingen, da war es das reinste Vergnügen. Doch was sollte er nun tun? Wie startete man denn nun die Suche nach dem Sinn?
Ach, hätte er den weisen Stern doch einfach viel mehr gefragt. Aber es half nichts. Er würde seinen Weg schon finden und auch seinen Grund, warum er jeden seinen Platz im Himmel einnahm.

Da ist er nun, unser kleiner Stern und er weiß nicht wohin. Uns geht auch manchmal so, oder? Wir haben ein Ziel, und wissen nicht, wie wir es erreichen sollen. Aber da ist auch keiner, der uns einen Rat gibt. Dann müssen wir selbst unseren Weg gehen. Immer mit der Zuversicht, dass alles gut wird. Und irgendwo da oben ein Stern für uns leuchtet. Morgen geht es weiter mit dem kleinen Stern. In Türchen Nummer 5.

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert