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Tanzende Sternschnuppen im Sonnenlicht

Dieser Blogbeitrag ist verquer und nimmt euch mit in meine Gedankenwelt. Es geht um Glaube und Gott…

Heute war ein strahlend schöner Tag. Die Sonne hatte schon richtig viel Kraft und so verbrachte ich den Tag auf meinem Balkon.

Ich liebe es. Das Gefühl von Draußen sein und doch in den heimischen Gefilden zu bleiben. Mein Balkon ist eine kleine Welt für sich, mein Fenster zur großen weiten Welt, mein Mikrokosmos. Ich bin unter Menschen und dennoch für mich. Auf dem Balkon bin ich auch zeitlos, ich nehme keine Uhr mit, orientiere mich an der Sonne. Sie verändert für mich merklich ihre Position.

Warum ich das merke?
Nun, den Balkon nutze ich meist zum ungestörten Lesen. Und immer, wenn ich dann aufblicke, weil mir gerade ein Gedanke durch den Kopf schießt, dann schaue ich an den Sonnenschirm und kann an den Streben des Sonnenschirms ablesen, wie die Zeit vergangen ist. Wenn man es genau nimmt, dann habe ich also doch eine Uhr. Die Sonnenuhr.

Der Balkon ist ein Ort, an dem ich runterkomme. Wie im Stadttheater, wie in Kirchen und wie im Bewegungsbad. Ich fühle mich wohl und meine Panik ist einfach nicht da. Als hätte ich sie draußen gelassen.
Zugegeben, an den sicheren Orten kam sie auch schon zu mir, aber das machten nicht die Orte, sondern weil in meinem Kopf Gedanken waren, die sich den Weg durch die Panik gesucht haben. Jedoch erden mich diese Orte schnell wieder und ich kann entspannen.

Heute saß ich also endlich wieder auf dem Balkon. Und das mit dem Nachdenken war sehr einnehmend. Denn ich lese ein Buch, was mich sehr berührt und mich abholt. Es ist ein Roman und es geht um Gott. („Die Hütte“).
Ich möchte euch nicht das Buch vorstellen. Dafür habe ich meinen Buchblog. Aber ich möchte versuchen, das in Worte zu fassen, wie es mir heute ging. Was hat das Buch genau in mir ausgelöst?

Als ich rausging auf den Balkon, da sah man die Sonne noch nicht. Sie kam gerade erst rum. Nach etwa zwei Kapiteln kitzelte die Sonne bereits meine Haut auf dem rechten Arm. Kennt ihr das Gefühl, wenn die Sonne erst beginnt zu kribbeln und dann langsam in ein Brennen auf der Haut übergeht? Es ist aber nicht unangenehm. Es ist ein wenig so, als würde die Sonne endlich den Winter aus der Haut vertreiben und sich in Wellen durch den ganzen Körper breit machen.

Im Buch sprach Gott gerade von bedingungsloser Liebe. Und das man einfach darauf vertrauen soll. Wenn man weiß, dass Gott einen immer liebt, dann kann man alles aushalten und akzeptieren.

Ich weiß, einige in meinem Freundeskreis, die finden es merkwürdig, dass ich an Gott glaube.
Und die letzten Monate waren Gott und ich auch keine Freunde.
Eine Szene aus diesem Buch habe ich letzte Woche bei den Nachtansichten schon gesehen. Den Film dazu habe ich mir letzten Sonntag angesehen. Und das Buch begleitet mich seit gestern.
Es tu mir gut und ich glaube, ich verstehe mehr. Ich kann wieder glauben.

Bei all diesen Gedanken, die mir durch den Kopf gingen, legte ich das Buch beiseite und schaute in den blauen Himmel. Und ich schaute zur Sonne, die gerade langsam weiter mehr Strahlen auf den Balkon schickte. Nicht mehr lange, dann musste ich den Sonnenschirm aufspannen. Aber soweit war es noch nicht.

Mein Blick Richtung Sonne schaute ich also in den blauen Himmel. Und es funkelte und strahlte. Mir war das bisher nie aufgefallen. Die Flügel von Insekten reflektierten das Licht, aber auch Pollen und Staubpartikel sahen so aus, als würde es im Himmel fein schneien oder als würden sich Millionen Sternschnuppen auf den Weg Richtung Erde machen.
Und obwohl mir bewusst war, was dieses Phänomen auslöst, bedeutete es mir soviel mehr. Ich fühlte mich so wohl wie schon lange nicht mehr.

Die Welt ist schön und egal was geschieht, ich kann Gott vertrauen, dass alles später einen Sinn hat.

Ja, ihr dürft gerne lachen, ihr könnt auch den Kopf schütteln, weil ihr diesen Text nicht versteht oder meinen Gedanken nicht folgen könnt.

Ich habe mich meiner Mama heute nah gefühlt und vielleicht Dank des Themas, was mich seit den Nachtansichten begleitet, diesem Schauspiel am Himmel und der Sonne auf meiner Haut begriffen, was Mama in ihrem Glauben gefunden hat.
Große Geborgen, Trost und Leben.

Glauben, ein großes Wort. An etwas glauben, was man nicht sehen, riechen hören kann. Was man fühlen und erahnen kann.

Aber diese Staubpartikel in der Luft sehen wir auch nicht, und nur wenn das richtige Licht scheint und wir unseren Blick darauf fokussieren, dann können wir sie tanzen sehen.

Vielleicht müssen wir uns nur auf Gott einlassen und mal unsere Perspektive wechseln, damit wir ihn erkennen.
Egal für wie verrückt man mich hält, mir tut das gut. Daran kann ich mich festhalten.
Gott ist für mich wie die Sonne. Immer da, auch wenn man sie nicht sieht. Aber man kann Gott spüren. Wie die Sonnenstrahlen auf der nackten Haut.
Und er lässt mich innerlich tanzen, wie die funkelnden Partikel im Sonnelicht.

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