Bücher,  Löffel-Liste

Meine Sommer-Löffel-Liste

Eine Löffel-Liste… Ich wusste erst nicht, was das genau ist. Aber jetzt. Eine Löffel-Liste sind Dinge, die du unbedingt noch erledigt haben willst, oder erleben möchtest, bevor du stirbst. 

So krass ist meine Liste zwar jetzt nicht, aber ich mag ein paar Sachen in diesem Sommer tun, die ich sonst wahrscheinlich nicht tun würde. Ich hab das Gefühl, dass ich das brauch. Das Leben läuft nicht immer so, wie man das will, aber diese Kleinigkeiten geben mir das Gefühl, dass man ein paar Dinge kontrollieren und schaffen kann, wenn man sich die nur vornimmt.

Gestern bin ich die erste Aufgabe angegangen. Ein altes Buch auf dem Trödelmarkt kaufen. Alle vier Wochen ist in Sennestadt Freitags ein Abendflohmarkt.

Ich also mit ein paar Kröten in den Taschen ins Getümmel. Ich bin mit vielen tollen Menschen ins Gespräch gekommen.

Am ersten Stand gab s zwar keine alten Bücher, aber die Dame verschenkte alle Bücher. Ich fragte erstaunt nach, ob das auch wirklich so sei. Sie erzählte von ihren Eltern, die nun schon ein paar Jahre tot seien. Denen haben die Bücher in den Kisten gehört und diese stehen nun bei ihr im Keller. Zum Wegwerfen sind sie zu schade und sie würde sich freuen, wenn andere Menschen Freude an den Büchern hätte. Sie selbst wolle sie nicht mehr mit nach Hause schleppen. Drei Bücher nahm ich mit. Aber meine Aufgabe war noch nicht erledigt, denn „alt“ waren die nun wirklich nicht.

Ich schlenderte weiter, fand ein Buch von Ernest Hemmingway, schon alt, aber ich ließ das Buch am Stand, ich hatte das Gefühl, dass es sicher noch andere Schätze gäbe, sonst könnte ich ja immer noch zurück zum Buch „Der alte Mann und das Meer“.


Auf einem Tisch, sehr unscheinbar, stapelten sich abgegeriffene Bücher. 1 Euro sollte ein Buch kosten. Und der letzte Band vom Nesthäkchen war dann mal fix meiner. Aber ich fand noch ein zweites in dem Stapel, was mein Herz höher schlagen ließ.

Heidi, meine Kindheitsheldin, mein Vorbild, mein Lieblingsbuch und eine Ausgabe besitze ich auch schon. Aber ich musste den Klassiker einfach mitnehmen. Die Dame gab mir sogar eine Tüte mit, damit ich die mittlerweile 5 Bücher einfacher transportieren konnte.

Eigentlich hatte ich meine Aufgabe ja nun erfüllt, aber ich wollte einfach noch weiter schlüren. Ich kam mit Menschen ins Gespräch, nur wegen der Bücher die ich in der durchsichtigen Tüte trug. Heidi wurde bestaunt, einer wollte mir stattdessen DVDs andrehen und ich wurde eingeladen doch einfach in den Bücherkisten zu wühlen.

Einer fragte mich, was ich denn mit den Büchern machen würde. Dumme Frage, oder? Ich antwortete, dass ich an den alten Büchern schnüffeln würde, weil ich den Geruch so mag. War ja nicht mal gelogen. Er fand die Antwort jedoch so genial, dass er meinte, das Buch, was ich mir ausgesucht hatte, würde er mir für nen Euro geben. Tja, da sag ich doch nicht nein.

Zu guter Letzt ging ich zum ersten Stand zurück, dort hatte ich schon aus dem Augenwinkel einen Roman von Barbara Erskine gesehen, die ich sehr gerne lese. Und als ich noch ein wenig durch die Kiste wühlte, sprang mich noch die Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens an.



Ich hab meine Aufgabe also 4-Fach erfüllt. Bücher sind einfach toll und mir fiel es noch nie so leicht mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Und das nur wegen den Büchern. Magisch.

Von meiner nächsten Aufgabenerfüllung berichte ich bald, denn es wurde schon ein zweiter Punkt auf der Löffel-Liste abgearbeitet. Lasst euch überraschen und bleibt mir treu,

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