Menschen,  Tiere

Krümel, jetzt ist aber mal gut

Wie schnell bekommt man als Hundebesitzer den Stempel aufgedrückt, man hätte seinen Hund nicht im Griff,  der Hund sei nicht erzogen oder man würde seinen Hund einfach quälen, weil man Dinge so macht wie man sie macht. 
Dabei mache ich die Sachen, die ich mache, weil ich weiß wie mein Hund tickt und funktioniert.  Ein Hund ist eben keine Sache mit Knöpfchen und funktioniert nicht nach Handbuch.  Jeder Hund ist anders,  wie Menschen eben auch.

Ihr könnt euch nicht vorstellen wie ätzend es mittlerweile ist immer den selben Satz zu hören, wenn ich Oscar an der kurzen Leine halte. 

„Sie müssen keine Angst haben.  Mein Hund tut nichts.“

Das freut mich natürlich sehr für den anderen Besitzer. Aber ich mache nicht Sachen,  weil ich andere Hunde einschätzen kann. Ich bin schließlich keine Hellseherin. Nein,  ich kann nur Oscar einschätzen. Und da ich weiß,  er mag es nicht,  wenn andere Hunde ihm zu nah auf die Pelle rücken und geht die anderen Hunde dann an, nehme ich ihn kurz.  Um die anderen Hunde zu schützen und Oscar einen Komfortbereich zu schaffen.

„Ihr Hund vielleicht nicht, aber meiner vielleicht.“

Eigentlich müsste ich diesen ganzen Zirkus nicht veranstalten. Oscar ist da eigentlich typisch Hund.  Er mag nicht was der andere Hund tut.  Und da Oscar nicht reden kann macht er halt Hundekommunikation. Er knurrt, schnappt kurz und signalisiert seinem Gegenüber so: Freundchen, ich mag das nicht, was du gerade da machst,  wärst du so freundlich das zu lassen?

Wir Menschen machen das verbal,  Hunde können nur leider nicht reden.  Also wird das etwas anders geregelt.  Wenn der Mensch es denn zulassen würde. Aber wenn mein Hund seine Grenze seinem Artgenossen mitteilt, bin ich die böse unerfahrene HundeBesitzerin die einen aggressiven Köter hat. Oh nein, der liebe Fiffi wurde von dem bösen Terrier gezwickt.

Ja, weil Fiffi unverschämt nahe kam und aufdringlich wurde. Das mag Oscar nicht. Wie soll er sich sonst ausdrücken?

Damit ich nicht immer von den anderen Hundehaltern angekackt werde, kann Oscar jetzt das Kommando „rück“

So kann ich mich zwischen ihn und andere Hunde stellen und Oscar seine Grenze geben, die er braucht.

Aber auch dafür gibt es Schelte.

Sie müssen ihrem Hund Freiraum geben,  der braucht Kontakt zu anderen Hunden, mein Hund tut nix.

Da könnte ich ja aggressiv  werden.
Leute, ich gebe meinem Hund seine Wohlfühlgrenze. Und eurem Hund erspare ich Oscars  Meinung zum Thema aufdringlich am Pimmel schnuppern.

Heute ging das jedoch alles zu schnell und Oscar hat so nen kleinen Krümel, einen Welpen aus dem Haus, die Meinung gesagt. Gemaßregelt nennt man das. Weil der Welpe keinen Respekt hatte.

Oscar  war  anfangs freundlich und aufgeschlossen, aber der Krümel wurde respektlos  und sprang an Oscar hoch. Darauf hin hat Oscar nicht mehr als eine erzieherische Maßnahme ergriffen und den Winzling ermahnt.

Für den Welpen war das augenscheinlich  kein Problem, der wollte wieder zu Oscar.

Ratet mal, wer das Problem war.

Der Besitzer. Sein armes Baby wurde von dem bösen Hund angegriffen. Oh und jetzt hat er so eine Angst.

Und er machte genau das falsche mit dem Welpen. Auf den Arm wurde der Hund genommen und wegetragen.

Sascha wurde angemacht, man müsse doch sehen, dass das ein Welpe sei, und dem Welpen wurde signalisiert, es war alles ganz doll schlimm. Hab Angst, das ist voll gerechtfertigt, wenn du Angst hast…

Und der Besitzer sagte noch, er habe 13 Jahre Hundeerfahrung und „so was noch nie erlebt“.
Gut das Oscar nur ne Fußhupe ist. Wenn ein Schäferhund dem Knirps die Meinung gegeigt hätte, hätte das noch schlimmer ausgesehen. Aber nur so können Welpen Sozialverhalten von Hunden lernen. Der Kleine wird nicht mehr einfach wild mit älteren raufen. Die Lektion hat er jetzt drauf.

Ich hab da mal Tipps

1. Wenn ihr eure Hunde ohne Leine laufen lasst, dann habt auch die anderen Hunde auf dem  Plan. Nur weil euer nix tut, heißt das nicht, dass die anderen so umgänglich sind

2. Nicht jeder Hund ist gleich, deswegen gibt es nicht die EINE Erziehungsmethode 

3. Nicht unsere Hunde sind das Problem, sondern wir. Wenn die sich nicht verstehen, regeln die das schon auf ihre Art. Und das hört sich schlimmer an als es ist. Hunde kennen keine „böse Absicht“. Hunde sind Tiere und leben nach ihrem Instinkt.

4. Es gibt keinen Welpenschutz den andere Hunde riechen. In ihrem eigenen Rudel haben Welpen Schutz, jedoch werden sie auch dort von den älteren erzogen. Kinder müssen erzogen werden, dass Leben ist eben kein Ponyhof!

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