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Ich lebe im Moment – Die Sache mit der Kritik

Ja, mein Mann bietet mir wirklich Zündstoff. Hurra, er bloggt und ich krieg Stoff. Endlich kann ich jetzt mal rumbratzen. Keine Angst, er kennt meine Meinung schon. Und ihr eigentlich auch. Aber es ist wie die Menstruation bei Frauen. Einige Themen kehren einfach zyklisch immer wieder. Die Tage der Kackbratzen.

Eigentlich hatte der liebe Zero einen Beitrag, voller Sarkasmus, wie er eben so ist, zum Thema Cosplay auf der GamesCom geschrieben. Heute gab es dafür herbe Kritik. Tja, sind eben nicht alle einer Meinung. Aber zeigt mir auch…. Er hat da in ein Wespennest gestochen. Und wenn man sieht, wie andere in die Bresche springen für dieses Thema, dann ist da auch ein Fünkchen Wahrheit dran, was die Gegenmeinung betrifft. Warum sonst sollte man seine wertvolle Zeit in Facebookbeiträge stecken, wenn man sich nicht ein Stück weit angegriffen fühlt. Und sich in einem Blogpost eben doch ein wenig wiedererkennt. Der Spiegel tut halt weh.
Das gilt natürlich auch andersrum, wenn ich hier zu allem meinen Senf gebe. Ich habe die Weisheit auch nicht mit Löffeln gefressen.
Aber ich stehe zu meiner Meinung. Man muss sie nicht verstehen. Aber Akzeptanz wäre wünschenswert.
Klar habe ich gestern über Cosplayer an unmöglichen Orten gemeckert. Aber ich verbiete es keinem sich überall und stets sich aus der Wirklichkeit herauszumanövrieren. Ist besser als sich mit Drogen zuzuknallen. Dann lieber bunte Haare und ein Polyester Outfit. Ist gesünder und die bunten sind Bilder real.

Doch darf es mich stören, wenn Cosplayer einfach andere Bereiche überrennen, wo sie meiner Meinung nach einfach über sind. Und das darf ich sagen. Ich darf hinterfragen, hey, warum muss das denn schon wieder sei?  Ich hab auch jeden Tag Lust auf Lebkuchen und Schokoweihnachtsmänner. Aber die gibt es eben auch nur zu besonderen Zeiten. Wäre ja auch langweilig, wenn jeden Tag Weihnachten wäre, oder?

Schluss mit den Rechtfertigungen. Dies ist mein Blog und da darf ich treiben, was ich möchte.

Das habe ich dem Zero auch gesagt. Wenn du etwas postest, was bissig ist, dann rechne mit Reaktion. Die wird nicht nur positiv sein. War sie auch nicht.

Und jetzt rudert er zurück. Wegen kritischen Meinungen zu seiner Meinung.

Erstmal finde ich es nicht schlimm, wenn jemand eine andere Meinung hat. Macht die Welt nur bunter und vielschichtiger.
Ich akzeptiere deren Meinung, die meine. Die müssen nicht denken wie ich, aber ich auch nicht wie die. Leben und leben lassen.
Sailor Moon ruhig auf die Venus gehen lassen. Ist auch eine Aktion, auf die eine Reaktion folgt. Ich kann meine Bedenken im Vorfeld äußern, aber im Grunde ist jeder seines Glückes Schmied.

Zum Glück hat Zero seinen bissigen und sarkastischen Beitrag auf seinem Blog nicht gelöscht. Er hat ihn mit Punkten relativiert.

www.derzerobloggt.de/2016/08/22/ich-cosplaye-auf-der-gamescom-also-bin-ich

Ich fand den Artikel persönlich herrlich. Aber ich bin eben auch der gleichen Meinung. Und ich finde, es muss einfach mal gesagt werden.

Warum ist es nötig, dass andere dafür verbal austeilen?

Ihhhh, warum schreibst du sowas, das ist völlig unnötig.

Ach, und warum regst du dich so darüber auf, wenn das doch so unnötig ist? Scheint ja nen wunden Punkt getroffen zu haben. Eigentlich könnte man doch wirklich ein wenig darüber lachen, auch wenn der Humor derbe ist.

Aber da ist es wieder. Die Menschen nehmen sich zu ernst, fühlen sich bei jedem Scheiß angegriffen.

Klar, wenn man sich selbst so sieht, wie Zero es beschrieben hat.

Und jede Gelegenheit beim Schopfe greift um sich zu präsentieren.

Schon doof.

Aber darüber wollte ich gar nicht schreiben. Ich wollte überlegen, wie man nun mit Kritik umgeht.

Zero rudert zurück. Bis auf null. Immer. Immer. Immer.
Ich will aber nicht vorweggreifen, denn ich hoffe, dass er seinen Beitrag der Selbstreflektion einfach nochmal online stellt.

Aber ich kann überlegen, was Kritik mit einem macht.

Ich bin ja die Offensive. Mittlerweile. Kommt Kritik, lässt mich das zwar nicht kalt, aber bei mir kommt dann der Punkt wo ich denke: So, jetzt erst recht.
Denn ich möchte mir nichts verbieten lassen. Das habe ich lange genug gemacht.

Menschen gaben mir das Gefühl, ich sei nix, ich bin nix, ich kann nix. Weil ich eben dick bin, nicht der Norm entspreche, schon immer eigen war.

Und damit ich nichts Negatives abbekomme, habe ich mich versteckt.
Problematisch ist nur, wenn du dich versteckst, dann verpasst du es zu leben und dein Ding im Leben zu machen. Deine Träume, Wünsche und dein DU bleiben auf der Strecke.
Das wollte ich nicht. Ich will nicht irgendwann in die Kiste hüpfen und mein Leben einfach verpasst haben. Ich lebe JETZT. Und das dürfen die anderen gerne sehn.

Die dürfen sehen, das ich gerne blogge, dass ich singe, lese, schreibe, einen Hund habe, fotografiere. Und dass ich dick bin. Nicht perfekt. Nicht der Norm entsprechend. Aber hey, wenn störts? Eines habe ich auch. Ein Herz, das schlägt. Und einen Kopf der denkt. Der sich Meinungen bildet.

Und die möchte ich mitteilen.

Es muss euch nicht interessieren. Ihr könnt über mich lachen. Ihr müsst nicht einer Meinung sein. Ihr dürft mich kritisieren, beleidigen, schimpfen.

Aber eines erwartet nicht. Das ich jedes Mal zurück zum Anfang krieche.
Ich vergleiche mich schon lange nicht mehr mit anderen, ich will auch nicht mit anderen verglichen werden, wie es vor allem jetzt während meiner musikalischen Gehversuche passiert. Ich nehme eine Ukulele in die Hand und singe.

Uh, du machst das Gleiche wie Horrorkissen.

Nein….. mach ich nicht. Oder doch, ich singe und spiele Ukulele. Aber ich singe und spiele auch Gitarre. Und ich bin mindestens 50 Kilo schwerer als Horrorkissen. Ich will nicht Horrorkissen sein. Ich bewundere sie für das was sie tut.
Aber deswegen mach ich sie nicht nach.
Also vergleicht mich nicht. Und sagt, sie ist besser wie ich. Natürlich ist sie das.

Aber mein Bestreben war es noch nie, besser zu sein, als irgendwer. Ich habe mit mir als Person und Herausforderung schon genug zu tun. Warum also soll ich mir noch eine weitere Messlatte suchen. Das wäre ja völlig bekloppt. So schaffe ich meine Ziele ja nie.

Ich bin ich, und ich will einfach in meinem Leben jeden Tag ein bisschen besser sein, als ich gestern noch war. Denn ich mit meinen Macken bin die größte Herausforderung und Aufgabe für mich. Und das Schöne, wenn ich selbst mein größtes Hindernis bin? Ich weiß wie ich ticke. Und ich weiß, was möglich ist. Und so werden die Möglichkeiten der Erfolge einfach größer, mich selbst zu schlagen. Ich bin halt nicht die große Unbekannte für mich in meinem Wettkampf. Ist doch logisch, oder?

Ich möchte am Ende meines Lebens stolz sagen können, ich habe jeden Tag mein Bestes gegeben. Und wenn das mal nicht geklappt hat? Dann versuche ich es einfach weiter, denn schlechter werde ich nicht mehr.

Ich lebe den Moment, jeder könnte der letzte sein und da lass ich mir von NIEMANDEM was VERBIETEN. Auch nicht meine Meinung.
Ratschläge nehme ich an, ich will mich ja verbessern, in allen Bereichen, die ich ausprobiere. Aber verbieten zu sein, wer ich bin, dazu hat niemand das Recht. Und ich werde einfach Schritt für Schritt weitermachen.

Ich hoffe, dass auch der Zero das irgendwann einsieht. Das keiner für ihn verantwortlich ist. Das nur er sich gefallen muss, mit sich zufrieden sein muss und nur er allein sein größtes Hindernis. Das dieses Hindernis aber auch am ehesten zu überwinden ist, weil er seine Macken kennt. Und ich übrigens auch, auch wenn er das nicht hören will.

Du bist eben nur du, dich vergleichen ist zwecklos. Du kannst nur besser sein, als du selbst. Jeden Tag auf´s Neue und nicht immer wieder von vorn!

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