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Der kleine Weihnachtsstern ~ 14

Auch die Krippe war schnell repariert und das Futter war aufgefüllt. Sogar die Hühner bekamen frisches Korn in einen kleinen Trog. Esel und Rind standen beide nun an der Krippe uns ließen sich das frische Hafer schmecken, die Hühner gackerten freudig am Trog und pickten genüsslich ihre Körner. Zur Feier des Tages bekamen die Mäuse sogar Speck und Käse. Alle waren glücklich und zufrieden. Der kleine Stern und Abraham zogen sich zurück, aßen gemeinsam mit Abrahams Familie in der kleinen Herbergen-Kammer ein wenig Obst und ein Stück trockenes Brot und fielen todmüde ins Bett.
Bevor Abraham jedoch einschlief fragte er den kleinen Stern noch:
„Hast du jetzt schon deinen Sinn gefunden? War es diese Aufgabe, die du erfüllen musstest?“
Der kleine Stern gähnte herzhaft.
„Es hat wirklich Spaß gemacht all den Tieren im Stall zu helfen, aber es war noch nicht mein Sinn.“
„Dann müssen wir wohl weitersuchen, kleiner Stern, aber nicht mehr heute, morgen ist auch noch ein Tag. Gute Nacht, kleiner Stern.“
„Gute Nacht, Abraham.“
Beide schliefen auf der Stelle ein, im Schlaf konnte man sie zufrieden lächeln sehen.
Aber der kleine Stern erwachte schon nach etwa einer Stunde wieder. Ein lautes Klopfen und Poltern war an der Tür zur Herberge zu hören. Abraham erwachte nicht von dem Lärm, aber der kleine Stern war sehr neugierig. Er konnte es nicht wirklich erklären, aber er hatte das Gefühl, dass er ganz dringend nachschauen musste, was da unten vor sich ging.
An der Tür angekommen schwebte er im Schatten über den drei Menschen, die sich angeregt miteinander unterhielten.
Es war der Herbergsvater, ein fremder Mann und eine wirklich dicke Frau. Der Stern flog noch näher an die Szene heran, um verstehen zu können, was sie miteinander besprachen.
„Guter Mann, es ist wirklich nichts mehr zu machen. Bethlehem ist wegen der Volkszählung überfüllt. Wir haben keinen einzigen Platz mehr für sie und ihre Frau. Es tut mir wirklich Leid.“
„Aber sehen sie denn nicht, dass meine Frau schwanger ist? Sie muss sich irgendwo ausruhen. Sie hat Schmerzen. Wir brauchen nicht viel Platz. Ein wenig Stroh. Mehr nicht. Morgen ist auch schon der Termin bei dem Statthalter, dann sind wir wirklich wieder weg.“
„Ich verstehe ja ihre missliche Lage, aber ich habe wirklich keinen angemessenen Platz für sie und ihre Frau. Da ist wirklich nichts zu machen.“
Der kleine Stern wusste instinktiv, was zu tun war. Und flog geschwind davon.

Eine Schwangere, ein Mann und Platzmangel in Bethlehem. Natürlich wisst ihr schon längst, was der kleine Stern jetzt erlebt. Er wird Zeuge von alle dem, warum wir Weihnachten feiern und warum dieses Märchen hier gerade entsteht. Ohne die biblische Weihnachtsgeschichte gäbe es keinen Grund die Geschichte des kleinen Sterns niederzuschreiben. So hat eben alles seinen Grund und hängt miteinander zusammen.
Morgen öffnen wir schon Türchen 15 und wir werden erfahren welche Rolle der kleine Stern nun genau in dieser Geschichte einnimmt. Der einzige, der das schon wusste war Gabriel, aber der hatte ja geschwiegen.

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