Advent

Der kleine Weihnachtsstern ~ 12

Abraham kam erst gegen Mittag in den Stall. Der kleine Stern saß die ganze Nacht einfach auf dem Strohballen und grübelte über die Worte des Engels nach. Er hatte ja keine andere Wahl, er musste einfach daran glauben, was der Engel ihm erzählt hat.
„Hey, kleiner Stern, was machst du denn schon hier.“
Der kleine Stern schaute zu Abraham und dann erzählte er Abraham von dem Engel.
„Du glaubst nicht, was mir heute Nacht geschehen ist. Es ist unglaublich….“
Und der Stern erzählte und erzählte und konnte gar nicht mehr aufhören. Wenn er sich selbst so zuhörte, konnte er fast selbst nicht daran glauben, was alles geschehen war.
„Das ist echt eine unglaubliche Geschichte, aber warum soll das alles auch nicht geschehen sein?“
Der kleine Stern war noch immer nicht überzeugt. Natürlich war das alles irgendwie geschehen, aber vielleicht hatte er auch nur geträumt. Konnte das alles wirklich geschehen sein? Oder war er nachts irgendwo gegen geflogen und hatte sich so richtig dolle den Kopf gestoßen? Er hatte wirklich große Zweifel. Glauben, glauben war wirklich schwer.
„Du bist wirklich davon überzeugt, dass das alles so ist, oder Abraham? Du glaubst das alles?“
„Natürlich glaube ich das alles.“
„Wie kannst du an etwas glauben, was du nicht gesehen hast. Ich kann diese Engelsgeschichte ja nicht beweisen.“
Abraham stutze. So etwas fragte der kleine Stern, ein Wesen, an den die Menschen ja auch glauben mussten, weil nicht alle ihn sahen.
„Ach kleiner Stern. Vielleicht musst du nur das Wort Glauben verstehen. Glauben ist ein großes Wort. Vielleicht kann ich es dir erklären, wie Glaube sich für mich anfühlt. Glaube ist so etwas wie Hoffnung. Ich glaube daran, dass ich bald wieder nach Hause zu meinen Freunden komme. Ich weiß es nicht, denn ich weiß ja nicht, was in Zukunft geschieht. Vielleicht werden wir hier in Bethlehem noch überfallen. Oder wir geraten in der Wüste in einen Sandsturm. Aber mein Glaube gibt mir Kraft, dass ich das alles überstehe. Und um das Wort nochmal zu übersetzen. Meine Hoffnung, dass das alles so geschieht, das hilft mir. Und Hoffnung oder Glaube ist für mich stets Licht. Ein Licht, das da ist, auch wenn es dunkel ist. Nachts, wenn die Sonne nicht scheint, dann weiß ich ja trotzdem, dass die Sonne wiederkommt. Ich kann sie zwar nicht greifen, ich sehe sich auch nicht, aber dieses Licht ist in mir. Und sie hilft mir die Nacht zu überstehen. So wie der Glaube mir hilft, diese Zeit ohne meine Freunde und meine Oma zu überstehen. Verstehst du das, kleiner Stern.“
Der kleine Stern nickt zaghaft.
„Ich denke schon, ich weiß nicht was passiert, aber ich habe die Hoffnung, dass alles gut wird. Also glaube ich an das, was geschehen ist und ich glaube auch daran, dass ich meinen Sinn finden werde.“
„Richtig. Und jetzt? Wollen wir endlich den Stall reparieren?“
„Ja, lass uns starten.“

Und? An was glaubt ihr denn? Welche Hoffnung lebt in euch. Glaube hat nicht nur mit Gott zu tun. Glauben ist alles, was euch Mut gibt, weiterzumachen und an euren Träumen zu arbeiten. Niemals aufgeben, dass macht Glaube möglich. Ihr könnt an eure Freunde glauben, an euer Talent, ihr könnt es Schicksal oder Fügung nennen. Oder eben Gott.
An etwas zu glauben gibt Mut und Durchhaltevermögen, egal wie schwer das Leben manchmal ist. Und es fühlt sich immer an, wie ein kleines Licht, welches uns das Leben erhellt.
Der kleine Stern erhellt uns morgen unser Türchen Nummer 13.

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