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„Das kannst du nicht!“

14572313_2110235302534152_254820399391297508_nIn meinem Leben musste ich mich schon so oft mit einem Satz auseinandersetzen, dass mich der eigentlich gar nicht mehr trifft. Ich habe aber mit diesem Satz gelernt, dass nichts unmöglich ist.
Gestern ging es um ein Lied, welches ich seit ein paar Wochen kenne, was ich schon so ein wenig vor mich hinträller und welches ich gerne singen will.
Wie Sascha halt so ist, postete er das auf Facebook, mit dem Hinweis, wenn ich das mache, dann besorgt er sich ein Schlagzeug.
Ein lieber Mensch schrieb unter diesen Beitrag, dass dieser Song ja wohl die „Königsklasse“ sei und das wir den alle drei nicht können.
Lieber Mensch, ich bin dir für diesen Satz nicht böse. Ich war noch nie böse auf diesen Satz. So oft habe ich schon gehört „Das kannst du nicht!“
Und genau dieser Satz hat mir immer geholfen, genau das Gegenteil zu beweisen.
Ich hörte in der dritten Klasse: „Im Chor singen, das kannst du nicht.“
Ich übte ein Jahr und sang in der vierten Klasse wieder für den Schulchor vor. Ich wurde genommen, weil ich es dann doch konnte.
Ein Buch schreiben?
„Das kannst du nicht!“
Ich setzte mich hin und habe mittlerweile drei Bücher geschrieben.
Ich dachte, stricken? Kann ich einfach nicht.
Aber jetzt, nach 30 Jahren vergeblich probieren, kann ich es.
Gitarre spielen? Kann ich jetzt.
In der Realschule wollte ich unbedingt den 800 Meter Lauf mitmachen. Ich, unsportlich, pummelig. Als das raus kam, dass ich das machen wollte, wurde über mich gelacht. „Das kannst du nicht.“
Doch, ich konnte es es. Ich bin 800 Meter gelaufen, ich kam zwar als letzte ans Ziel, aber ich habe die Herausforderung angenommen und es geschafft.
Ich will dieses Lied singen. Und keiner sagt mir ob ich das kann oder nicht. Das entscheide immer noch ich. Denn Können hat auch was mit Wollen zu tun. Wenn ich immer nur Sachen mache, die ich kann, dann komme ich im Leben ja nie vorwärts. Ich könnte nicht lesen. Konnte ich mit fünf Jahren nicht, kann ich aber seit der ersten Klasse. Ich könnte nicht stricken, wenn ich nicht am Ball geblieben wäre.
Der Mensch könnte nicht nicht fliegen, wenn man mit dieser Denke gelebt hätte. Aber es gab eben große Köpfe, die sagten, doch, das kann der Mensch.

Lieber Mensch auf facebook, der sagte, das Lied könne keiner von uns singen. Doch, ich kann und ich werde dieses Lied singen. Weil ich es singen will. Nicht um anderen was zu beweisen. Nicht, weil ich die Größte sein will. Sondern nur, weil ich Bock drauf habe mich dieser Herausforderung zu stellen.
Ich kann singen, vielleicht nicht so gut wie irgendwer anders, aber darum geht es nicht. Ich kann singen und jeden Tag nur ein bisschen besser werden, als ich selber vorher noch war. Ich allein bin mein Maßstab. Mich vergleichen lassen mag ich nicht. Jemanden imitieren? Will ich nicht. Weil ich lange genug gebraucht habe mich so zu akzeptieren wie ich bin. Natürlich respektiere ich andere Sänger für ihr Können, ihre Leistung. Aber sie dürfen und werden nie mein Ziel sein. Ziel kann immer nur ich und meine eigene bisherige Stärke sein. Ich will jeden Tag ein wenig besser werden.
Ich kann es nicht? Doch, ich kann es. Weil ich mich jeden Tag neu ausprobieren will, neu definieren will und Schritt für Schritt weiterkommen will.
Ich danke dir aber, lieber Mensch. Aus tiefster Seele, denn meinen Ehrgeiz hat das geweckt. So wie die Kritiker in meinem Leben mich immer angespornt haben. Diese Menschen, die sagten, ich kann was nicht, die haben mir geholfen, dass meine Flügel gewachsen sind und ich vom Boden abheben konnte.

Die, die behaupten, dass man etwas nicht kann, die nehme ich nicht Ernst, denn wenn man was will, dann kann man alles. Sogar fliegen und hinter dem Nebel die Sonne sehen!

Ich gehe jetzt üben, mein Ehrgeiz an mich selber ist angespornt. Beweisen muss und will ich den Kritikern nichts. Denn alles, was ich durch die Kritiker geschafft habe, hat mich auf MEINEM Weg weiter gebracht, und nicht die, die sagten:
„Das kannst du nicht!“
Die standen nur daneben, während ich still weitergegangen bin und mich weiter ausprobiert habe. Sie haben gelacht, mit dem Finger auf mich gezeigt und gelästert. Und sie haben sicher auch weiter behauptet:
„Das kann die Claudia nicht!“

Aber ich alleine weiß, was ich kann, woran ich arbeiten muss und was ich mit Üben und Lernen erreichen kann.
Und dieses Lied, ich behaupte eingebildet und arrogant, dass ich das kann.

Ich kann das nicht? Ich will aber, dass ich das kann und das ist immer der Beginn von etwas Großem!

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